Der französische Buchhändlerverband Syndicat de la librairie française (SLF) hatte bei seinem Jahrestreffen eine umfangreiche Agenda. Die Entwicklungen des Jahres 2011 wurden ebenso diskutiert wie die Aussichten auf das nächste Jahr. Der Vorsitzende Matthieu de Montchalin regte an, die Baustellen des Vorjahres nicht aus den Augen zu verlieren: „Wir müssen die Gespräche mit Verlagen, Auslieferern und Gesetzgebern forcieren, um die Situation der Buchhändler dauerhaft zu verbessern.“
Zudem müsse das Bild, das die Öffentlichkeit vom Buchhändler habe, positiver gestaltet und dazu die Kompetenz im E-Book-Bereich ausgebaut werden, um als zukunftsgewandte Händler zu überzeugen. In diesem Kontext wurde über ein Cloud-Modell diskutiert, das bald für unabhängige Buchhändler entwickelt werden soll. Auch ein eigener E-Reader wird auf den Markt kommen, wenn ein geeigneter Partner gefunden werden kann.
Im Rahmen der Zielsetzung für 2012 präsentierte de Montchalin auch Forderungen, die gegenüber den Präsidentschaftsanwärtern artikuliert werden sollen. Im Zentrum steht die Kritik an der Mehrwertsteuererhöhung für Bücher (hier mehr), die ab dem 1. April gelten soll. Sie sei wegen des zu erwartenden hohen Schadens für den Handel inakzeptabel. Bücher sollten hingegen „vom niedrigsten Steuersatz profitieren“, forderte die Organisation.
Auch außerhalb des Verbands heizt sich die Stimmung weiter auf. In der vergangenen Woche haben sich Buchhändler mit kleineren Verbänden zu einer Protestbewegung zusammengeschlossen, um die Durchsetzung der Steuersatzanpassung doch noch zu verhindern.
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