Der Einzelhandel stöhnt, die schlechten Nachrichten reißen nicht ab, auch die Buchbranche hat ein schwieriges Jahr (fast) hinter sich. Die große Frankfurter Buchmesse musste ausfallen, blieb rein digital und für viele hinter den Erwartungen zurück. Alles also unschön?
Die drei Autoren Kai Spanke, Tilman Spreckselsen und Jan Wiele zeichnen in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung” (Ausgabe vom 5. Dezember, Seite 11) allerdings ein gar nicht so düsteres Bild. Der dramatische Umsatzrückgang aus dem Frühjahr sei nach Wieder-Eröffnung der stationären Geschäfte schnell aufgeholt worden. Und das Weihnachtsgeschäft läuft zumindest im Buchhandel vergleichsweise stark an. Die FAZ hat sich bei verschiedenen Verlagen umgehört, deren Fazit abhängig vom Themenschwerpunkt naturgemäß abweicht. Reiseliteratur boomte nur kurz und im Bereich „Deutschland“, Kinder- und Jugendbuch lief stark. Lesen blieb und bleihtb ein Thema im (Teil-)Lockdown.
Aktueller Aufhänger für den aktuellen Text war eine Verlagsgründung in Krisenzeiten. Der frühere Aufbau-Chef Gunnar Cynybulk, der seinen „Kanon„-Verlag ins Leben gerufen hat. „Mir scheint, dass die unabhängigen Verlage, die eine erkennbare Identität haben und qualitativ geführt sind, besser durch diese Zeit kommen und sogar Land gewinnen“, heißt es bei Cynybulk.
Etwas differenziert müsse man den Gesamtmarkt vielleicht mit Blick auf Unterschiede zwischen Online und stationärem Buchhandel betrachten, heißt es im FAZ-Text. Erwartbar hat der Umsatz über digitale Kanäle zugenommen, teilweise erheblich, andererseits sorgt ein Rückgag bei der Kundenfrequenz in den Einkaufsstraßen durchaus für schwierige Phasen im Einzelhandel.
Eine der Erkenntnisse des Marktes sei, dass vozugsweise kleine, inhabergeführte Buchhandlungen auf die Treue ihrer Kunden zählen konnten (und sicher auch durch allerlei kreative Ideen selbst für ihren Erfolg gesorgt haben).
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