Bücher dienen oft als Kulisse. Im direkt an die Schweiz angrenzenden Waldshut-Tiengen wurde gleich eine ganze Buchhandlung zum Drehort. Mit einem unverhofften Anruf aus München kündigte sich ein Filmteam der ARD bei Buchhändlerin Ulrike Silberhorn an. Die Regisseurin des Films „Endstation Glück“ Karola Meeder hatte einige Wochen zuvor undercover ein Buch in der Buchhandlung Bücher & mehr gekauft und den Laden aufgrund seines nostalgischen Flairs als geeigneten Drehort befunden.
Inhaberin Ulrike Silberhorn über eine ungewöhnliche Woche:
- Während der Dreharbeiten im Sommer 2014 musste die Buchhandlung für eine Woche schließen. Die Kunden wurden per Aushang und Internet informiert.
- Das Filmteam verwandelte den ansonsten hellen, freundlichen Laden mit dunklen Möbeln und Büchern in eine düstere Stube; Silberhorns Buchbestand wurde in einem Lkw zwischengelagert.
- Kameraschienen, Leinwände und riesige Lampen wurden installiert, der Stromanschluss der Buchhandlung mitgenutzt.
- Die Buchhändlerin wirkte selbst als Statistin in einer Szene mit.
- Für Umsatzausfall und Stromkosten wurde Silberhorn vom Filmteam entschädigt. Darüber hinaus verdiente sie nichts am Dreh.
- Positiv war allerdings der Marketingeffekt: Nach der Ausstrahlung des Films am 1. April kamen viele Kunden, darunter einige Neukunden. „Die Buchhandlung wurde durch den Film wieder ins Gedächtnis einiger Tiengener gerufen.“
Zum Film: In der ARD-Produktion beschließen die drei älteren Damen Helene, Rosina und Luise eine WG zu gründen. Luise hat als Buchhändlerin in dem Film Ulrike Silberhorns Buchhandlung übernommen. Das Foto (SWR/Maria Wiesler) zeigt Schauspielerin Barbara de Koy als Luise.
Den am 1. April erstmals ausgestrahlten Film kann man sich noch bis 1. Juli 2016 in der ARD Mediathek hier anschauen.
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