Das Sachbuch sorgt zurzeit für viele Verkaufsimpulse im Buchhandel: In dieser Woche haben sich insgesamt ein Dutzend neue Titel auf den drei SPIEGEL-Bestsellerlisten Hardcover, Paperback und Taschenbuch platzieren können. Dabei haben es zwei Autorinnen in die Top 10 geschafft, die auch erfolgreich als Influencerinnen unterwegs sind:
- Neue Nummer 1 im Hardcover-Ranking ist Podcasterin Laura Malina Seiler mit „Zurück zu mir“ (Rowohlt Polaris).
- Bei den Paperbacks gelingt Bloggerin Louisa Dellert mit „WIR.“ (Komplett-Media) der höchste Neueinstieg auf Platz 4.
Seiler, deren Podcast „Happy, Holy & Confident“ mit 1,5 Mio Downloads zu den erfolgreichsten deutschen Produktionen gehört, landete 2018 mit ihrem ebenfalls bei Rowohlt Polaris erschienenen „Schön, dass es dich gibt“ ihren ersten Bestseller direkt auf Platz 1 der Paperbackliste. Der Titel hat sich mittlerweile 100.000-mal verkauft. Zuvor erschien bei Komplett-Media ihr Sachbuch-Debüt „Mögest du glücklich sein“, mit einem ähnlich spirituellen Thema und Tenor. Auch „Zurück zu mir“ ist wieder ein Mutmachbuch „über die große Kraft, die wir in uns finden“, wie es in der Rowohlt-Verlagswerbung heißt.
Dellert zählt ebenfalls zu den Neuentdeckungen von Komplett-Media: Die Influencerin, die 2018 den auf nachhaltige Produkte ausgerichteten Online-Shop naturalou.de gestartet und nebenbei ihr erstes Buch „Mein Herz schlägt grün“ (15.000 verk. Ex.) veröffentlicht hatte, hat für ihr neues Buch „WIR.“ mit Betroffenen über Themen wie Feminismus, Migration und Alltagsrassismus gesprochen.
Komplett-Media hat den Titel in einer Startauflage von 10.000 Exemplaren in den Handel gebracht und Papier für weitere 10.000 Exemplare vorbestellt, damit der Nachdruck schnell angeschoben werden kann. Eine 3. Auflage ist schon in Auftrag gegeben. Für das Münchener Unternehmen, das sich vor 3 Jahren zum Buchverlag gewandelt hat, sind solche Bestseller-Erfolge von großer Bedeutung für die Sichtbarkeit insbesondere im Buchhandel, berichten die Verlegerinnen Julia Loschelder und Verena Schörner.
„Das haben wir bereits bei Harald Lesch („Die Menschheit schafft sich ab“), Ulrich Walter („Im schwarzen Loch ist der Teufel los“) und Laura Seiler erlebt“, verweist Loschelder auf die jüngsten Toptitel. „Allerdings müssen kleine und unabhängige Verlage oftmals ganz schön laut schreien, um wahrgenommen zu werden“, ergänzt Schörner. Bei Laura Seiler habe man damals zum Beispiel nur an die 200 Vormerker gehabt. „Eine sinnvolle Auflage zu planen, ist da natürlich schwierig. Wir würden uns deshalb sehr wünschen, mehr mit dem Buchhandel in Dialog treten zu können. Wir kleinen ‚Indies‘ haben nämlich einiges zu bieten!“
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