Die kalendarischen Unwägbarkeiten vor allem durch die Verlagerungen des Ostergeschäfts sind vorbei: Von den Ostereinkäufen hatte der März mit einer „roten Null“ etwas profitiert, im April kam dafür die Rechnung. Das Buchhandelsgeschäft kam nicht annähernd an das Vorjahr mit dem damals späteren Ostertermin heran, außerdem fehlte ein Verkaufstag:
- Im April blieben die Medienumsätze im stationären Buchhandel durchschnittlich 8% unter Vorjahr.
- Kumuliert liegt die Umsatzkurve jetzt 3,2% unter der Nulllinie; wie in der Vorwoche bereits hochgerechnet: Die Buchkonjunktur bleibt schwach.
- Erschwerend kommt der niedrige Basiswert hinzu: In den vergangenen beiden Jahren hatte es bereits zweimal in Folge einen signifikanten Rückgang bei der Kumulation der ersten vier Buchhandelsmonate gegeben.
Die März-Osterumsätze fehlten im Kinderbuch
Das zum Teil bereits im März vollzogene Ostergeschäft drückte im April vor allem die besonders geschenkgeeignete Belletristik:
- –8% bei den Erwachsenen im Schnitt, die klassische erzählende Literatur noch deutlicher im Minus, nur das Science-Fiction-Segment zeigt nach oben.
- –12% im Kinderbuch mit besonderem Rückgang im Bilderbuch und Sachbuchsegment.
- Gegen diesen Trend legten zur Abwechslung mal wieder die All-Age-Bücher zu, dank der „Tribute von Panem“.
- Ratgeber waren im April ebenfalls klar im Minus, wenn auch etwas besser als der Schnitt; vergleichsweise gut halten sich Kochbücher mit Blick auf die anstehende Grillsaison und auch klassische Reiseführer.
- Die aktuellen Sachbücher reichen auch preislich nicht an die Schwergewichte des Vorjahres heran, als sich Kanzlersohn Walter Kohl erinnerte und der Papst seine Jesus-Biografie fortsetzte.
Höhere Preise wurden durchgesetzt
Die Nachfrage nach Büchern hat noch etwas stärker abgenommen, als die Umsatzzahlen ausdrücken:
- Im April wurden 10% weniger Bücher verkauft, die waren allerdings im Schnitt 27 Cent oder 2,3% teurer als vor einem Jahr, so dass der Umsatz nicht so stark eingebrochen ist.
- In den ersten 4 Monaten ging der Absatz um 5% zurück. Hier milderten im Schnitt 22 Cent mehr pro Exemplar (+1,9%) die Umsatzentwicklung.
Der etwas höhere Durchschnittspreis ist am ausgeprägtesten im Kinder- und Jugendbuch, im Reisesegment und auch im Fachbuch. Weniger verteuert haben sich gebundene Romane und Sachbücher.
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