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Buchmarkt schlägt sich wacker

Mit gemischten Nachrichten für Verlage und Buchhandel wartet die global aktive Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) in ihrem neuen „PwC German Entertainment & Media Outlook 2018–2022“ auf.

Das Buch schlägt sich PwC zufolge wacker im weit gefassten Medienmarkt, der in der üblichen PwC-Definition auch entlegene Märkte wie zum Beispiel Out-of-home-Werbung umfasst. Wacker vor allem, wenn man es mit anderen Textmedien vergleicht: Zeitungen und Zeitschriften werden sich PwC zufolge in Trippelschritten zurückziehen.

 

Demografie spielt dem Buchmarkt in die Hände

„Die Nachfrage nach Büchern in Deutschland wird sehr stark bleiben und sich auch gegen die Konkurrenz anderer Unterhaltungsmedien wie Fernsehen und Internet behaupten können“, sagt der PwC-Buchexperte Tobias Steffens. Zu diesem Trend soll nicht zuletzt die demografische Entwicklung beitragen: „Eine große Zahl kaufkräftiger älterer Menschen wird tendenziell mehr Zeit zum Einkaufen und Lesen haben und bereit sein, in physischen Buchläden hohe Preise für Bücher zu bezahlen.“

Der Buch-Gesamtmarkt (Print, Digital, Hörbuch) soll bis 2022 um durchschnittlich 0,4% pro Jahr auf rund 9,3 Mrd Euro Umsatz wachsen. Dabei dürfte der Printbuchmarkt aber ordentlich Federn lassen:

  • Mit gedruckten Büchern inkl. Hörbüchern sollen dann noch 7,6 Mrd Euro umgesetzt werden. Das wäre im Schnitt ein jährlicher Rückgang von 1,5%.
  • Für E-Books wird dagegen eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 12,8% auf rund 1,8 Mrd Euro Umsatz im Jahr 2022 erwartet.

 

In der Schule soll die digitale Wende kommen

Der Blick in die einzelnen Segmente – PwC unterscheidet hier die 3 Großbereiche Publikumsmarkt („Consumer“), Schul- und Lehrbuch („Educational“) sowie Fachinformation („Professional“):

  • Der Publikumsmarkt als wichtigste Säule ist rückläufig, bleibt aber das deutlich größte Segment. Die Printumsätze gehen auf 4,1 Mrd Euro zurück (im Schnitt –0,6% pro Jahr), die Digitalumsätze steigen auf 329 Mio Euro (+10%). Im internationalen Vergleich, so PwC, zeige sich aber weiter eine traditionelle Präferenz für das gedruckte Buch. Der Digitalumsatzanteil soll daher langfristig hinter dem weltweiten Anteil zurückbleiben.
  • Im Schul- und Lehrbuch erwartet PwC den Übergang zu digitalen Schulbüchern: „Der Anteil des digitalen Absatzes im Schul- und Lehrbuchbereich wird sich nach unserer Erwartung ab etwa 2019 später und stärker als in den anderen Marktsegmenten erhöhen und bis 2022 bei rund 31% liegen.“ Erwartet wird ein Umsatzwachstum auf rund 1,9 Mrd Euro im Jahr 2022.
  • Die Fachinformation entwickelt sich stabil, dank des Digitalgeschäfts, das Printrückgänge ausgleicht.

Umsätze Buchmarkt mit Prognosen bis 2022*

 20122013201420152016201720182019202020212022
Consumer48204847453144384493443144224398439244014422
Educational19231887190418701850179618291828183318431856
Professional27802802288828802933290529873009302830453059
Wachstumsrate Gesamtmarkt in % +0,1–2,2–1,4+1,0–1,6+1,2±0+0,2+0,4+0,5
* in Mio Euro; Quellen: PwC, Ovum, Börsenverein

Zur Methodik des »PwC German Entertainment & Media Outlook«

Auf der Basis von amtlichen Statistiken, Daten der Wirtschaftsverbände sowie eigener und „vertraulicher“ externer Quellen erarbeitet PwC alljährlich seine Fünfjahresvorschau auf den Medienmarkt. Für den deutschen E-Book-Markt lässt PwC Verbraucher nach ihren Gewohnheiten befragen.

Der „Outlook“ beleuchtet die folgenden Teilmärkte:

  • Bücher (Print, Digital, Hörbuch), gegliedert nach „Consumer“ (Publikumsmarkt), „Educational“ (Schul- und Lehrbuchmarkt) und „Professional“ (Fachinformation)
  • Zeitschriften
  • Zeitungen
  • Außenwerbung
  • Fernsehen und Heimkino
  • Kinomarkt
  • Internetvideo
  • Musik
  • Radio
  • Videospiele
  • Virtual Reality (Videoinhalte für 360°- Videos und Videos, die für VR-Headsets entwickelt wurden)
  • E-Sport (Computer- und Konsolenspiele auf wenigstens semiprofessionellem Niveau)
  • Online-Werbung
  • TV-Werbung
  • Datenkonsum (also jegliche Internetaktivität von Verbrauchern)

 

Der „PwC German Entertainment & Media Outlook 2018–2022“ ist einsehbar unter: www.buchreport.de/pwc-2018

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