Nach den scharfen Protesten gestern beim Fackellauf durch Paris, hat Messedirektor Jürgen Boos keinen leichten Stand, die Wahl Chinas als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2009 zu verteidigen. In der heutigen Printausgabe der Welt erläutert er im Interview mit Uwe Wittstock, warum er trotzdem am Auftritt Chinas festhält.
Darin betont er grundsätzlich, dass die Buchmesse keine politische Organisation sei. Aber: „Wir sind eine Plattform, die Raum bietet für eine Vielfalt von Strömungen“, sagt er. So gehe er davon aus, dass die „Kultur Tibets von den unterschiedlichen Gruppierungen ganz unterschiedlich dargestellt“ werde.
Auch überlegt er laut, ob die Frankfurter Buchmesse, den Auftritt der Tibeter unterstützen wird, da dort sicher nur begrenzte Mittel für einen Auftritt zur Verfügung stehen.
In diesem Zusammenhang erinnert er an den Zusammenschluss von Verlagen und Buchmesse zur Unterstützung von Salman Rushdie, so dass die „Satanischen Verse“ in Deutschland erscheinen konnten.
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