Die Frankfurter Buchmesse 2020 soll stattfinden. Das „soll“ steht für die verbleibenden Unwägbarkeiten, die die Coronavirus-Pandemie womöglich (Stichwort: Zweite Welle) noch bereithält.
Die Messe will mit ausgefeilten Maßnahmen hinsichtlich Abstandsregeln, Besucherführung und Hygiene Sicherheit gewährleisten. Das Konzept soll den jeweils aktuellen Erkenntnissen und Anforderungen angepasst werden. Aufgrund der dynamischen Lage sei die kontinuierliche, fachliche Evaluation der Gesamtsituation und eine ständige Anpassung an die geltenden rechtlichen Voraussetzungen unerlässlich.
Weniger Hallen, breitere Gänge
Die Buchmesse 2020 wird kleiner ausfallen als ihre Vorgänger. Darauf deutet die aktuelle Planung auf 6 Hallenebenen hin (Hallen 3.0, 3.1, 4.0, 4.1 sowie 6.0 und 6.1) bei breiteren Gängen und mehr Abstand der Stände. Demnach bleibt die bisher genutzte Ebene 4.2. frei und auch die Halle 1, als Ausgleich für die in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung stehene Halle 5 ist aktuell kein Thema mehr. Das Zentrum der Rechtehändler, 2019 in der Festhalle untergebracht, wird wieder integriert.
Buchmesse-»Sonderedition« mit viel Netz
Ein großer Teil der Messeaktivitäten wandert ins Netz: Buchmesse-Direktor Juergen Boos: „Die Frankfurter Buchmesse 2020 ist coronabedingt eine Sonderedition – ein Programm vor Ort, kombiniert mit zukunftsweisenden digitalen Formaten.“ Das digitale Rahmenprogramm der Messe soll umfassen:
- Unternehmens- und Produktpräsentationen
- Anlässe und Formate zur Geschäftsanbahnung
- Kontaktaufnahme mit Geschäftspartnern
- Markttrends
- Weiterbildung.
Die digitalen Angebote sollen auch die Teilnahme von Unternehmen und Akteuren aus der Branche und angrenzenden Industrien weltweit ermöglichen.
Fürs Publikum, das sich über die Neuerscheinungen des Bücherherbstes 2020 informieren will, findet die Frankfurter Buchmesse eine Woche lang virtuell statt. Geplant sei unter anderem ein Bookfest-Zentrum, von welchem aus die Buchmesse und ihre Medienpartner Neuerscheinungen, Autorinnen und Autoren vorstellen wird.
Zum Veranstaltungskonzept meldet die Buchmesse, dass die großen deutschen Publikumsverlagsgruppen Random House, Bonnier und Holtzbrinck sowie Bastei Lübbe bei der Gestaltung eines neuen Veranstaltungskonzepts im Rahmen der Buchmesse involviert sind und sich auch an der Umsetzung beteiligen.
Nun wissen wir, was digital stattfinden soll (Spiegelstriche, dazu Veranstaltungen „fürs Publikum“). Frage: was bleibt dann für Buchmesse selbst übrig?