Als am 12. Oktober ein Versepos mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, bordeten die Nachfrage-Erwartungen im Handel nicht über. Aber der Buchpreis wirkt: „Annette, ein Heldinnenepos“ von Anne Weber wird in dieser Woche auf Rang 7 der SPIEGEL-Bestsellerliste Belletristik einsteigen. Von den Shortlist-Nominierten des Deutschen Buchpreises erreicht aktuell nur Thomas Hettches „Herzfaden“ mit dem 5. Rang eine höhere Platzierung. Der Titel hatte sich allerdings bereits in den Wochen vor der Preisvergabe auf der Bestsellerliste positioniert.
„Annette, ein Heldinnenepos“ ist Anne Webers erstes Buch bei Matthes & Seitz Berlin, zuvor hat sie bei Fischer und Suhrkamp veröffentlicht, auf der SPIEGEL-Bestsellerliste stand sie bisher noch nie. Mit „Annette“ gewinnt der Independent-Verlag zum zweiten Mal die absatzfördernde Auszeichnung, 2015 gelang dies mit Frank Witzels „Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“. Der Titel war damals schnell vergriffen, was zu 40.000 Vormerkern führte. Grund für den damals verzögerten Nachschub sei vor allem der 1000-Seiten-Umfang gewesen, bei dem die Produktion mehr Zeit in Anspruch genommen habe, berichtet Verleger Andreas Rötzer.
Diesmal sollte es keine Engpässe geben. Vom diesjährigen Siegertitel „Annette, ein Heldinnenepos“ hatte Rötzer zum Erscheinungstermin im Februar 4500 Exemplare produzieren lassen. Das Buch kam nach und nach im Sommer von zu Woche auf dreistellige Verkaufszahlen, bevor die Nachfrage mit der Preisverleihung in der vergangenen Woche kräftig anzog. Rechtzeitig zur Preisverleihung hatte Matthes & Seitz diesmal vorsorglich 10.000 Exemplare gedruckt.
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