Neuer Name, neues Konzept: Mit einem erneuerten Markenauftritt will Log.os seiner 14.000 Mitglieder zählenden Community Mojoreads einen neuen Anstrich geben (hier geht es zu einer Vorstellung des bisherigen Konzeptes). Dazu gehört auch der neue Name Yourbook.shop. Buchverkauf und Teilhabemöglichkeiten für Branchenteilnehmer stehen im Zentrum des neuen Ansatzes von Yourbook.shop. So funktioniert es:
- Leser können sich wie gewohnt über Literatur austauschen.
- Jetzt besteht zusätzlich die Möglichkeit, eine Lieblingsbuchhandlung einzutragen, die dann an allen Käufen zu 15% beteiligt wird.
- Buchhandlungen, Autoren, Verlage und Medienpartner können ein Profil mit Empfehlungen anlegen. Für jeden darüber bestellten Titel erhalten sie weitere 10% Marge.
Ein ähnliches Modell verfolgt auch die US-amerikanische Plattform bookshop.org (s. Kasten). Sie sei „ein motivierendes Beispiel“ gewesen, bestätigt Kommunikationsleiterin Karla Paul.
So funktioniert die US-Plattform bookshop.org
- Indie-Buchhändler, die auf ihrer Website einen Link auf die Plattform schalten oder dort Empfehlungslisten einstellen, bekommen pro verkauftem Buch eine Provision von 30% des empfohlenen Verkaufspreises, die monatlich abgerechnet wird.
- 10% der Gewinnspanne pro verkauftem Buch fließen zudem in einen Pool, der alle 6 Monate an die registrierten Indie-Buchhändler ausgeschüttet wird.
- Parallel hat Bookshop.org ein Partnerprogramm (Affiliates) installiert, über das u.a. Influencer oder auch Autoren angeregt werden sollen, auf ihren Websites und Kanälen bei Youtube, Twitter und Instagram einen Link zu setzen. Dafür erhalten sie eine Provision von 10%.
- Auch über die Affiliates-Schiene fließen 10% der Gewinnspanne pro verkauftem Buch in den oben erwähnten Indie-Pool.
- Logistik und Bestellabwicklung laufen über Großhändler Ingram.
Alle Artikel zu bookshop.org unter: www.buchreport.de/go/bookshop-org
Dass das deutsche yourbook.shop ein ähnliches Modell wie die die US-amerikanische Plattform bookshop.org darstellt halte ich gelinde gesagt für Augenwischerei. Eher lässt sich die Plattform „motivieren“, Buchhändlern, die die Umsätze eigentlich selber online machen könnten, an die Plattform zu übereignen. Und yourbook.shop (Ex-Mojoreads) vergütet gerade mal 15% statt 30% wie die amerikanischen Kollegen. Und wenn der lokale Buchhändler dann noch Empfehlungen auf der Plattform postet und den Kunden endgültig aus seinen Laden schmeißt, dann gibts auch noch mal 10%.
Warum realisieren Buchhändler die Gewinnspannen nicht selbst?
Fairer wäre es von yourbook.shop gewesen, eine reine Affiliateverprovisionierung auszuschütten, d.h. wenn die Plattform einem Buchhändler einen Kunden verschafft, dann erhält diese von ihm 10% und der Buchhändler bleibt autark und fördert nicht noch eine Onlinekonkurrenz.