Dass Millionen Buchkunden abgewandert sind, hat viele Ursachen. Gelegenheitsleser finden zu wenig Orientierung im riesigen Titelangebot. Das hat die »Lesemotive« ins Spiel gebracht, die sich jetzt bewähren sollen.
Jetzt soll es endlich losgehen: Swantje Meininghaus hat in den vergangenen Wochen dem Oktober schon etwas entgegengefiebert. Die gelernte Buchhändlerin ist seit 2014 Geschäftsführerin der mittlerweile 62 Buchhandlungen zählenden Verbundgruppe Nordbuch. Für die hat sie schon manche Marketing-Aktion eingestielt, aber diesmal soll es nach einem langen Vorlauf einen neuen Kick geben: der Versuch, stärker die Kundenperspektive einzunehmen und deren Lesebedürfnisse zu adressieren. Und: ein Stück Pionierarbeit unter dem Label „Lesemotive“ zu leisten.
Das Thema „Lesemotive“ kursiert seit einiger Zeit in der deutschen Buchbranche, seit der Börsenverein und seine Wirtschaftstochter MVB neue Orientierungsmarken sucht, mit denen das große, unübersichtliche Buchangebot und potenzielle Käufer besser zueinanderfinden. Die neue Kategorie „Lesemotive“ soll die übliche Sortiersystematik in Buchhandlungen und Onlineshops ergänzen.
Die Ausgangsthese: Die gewohnten Warengruppen und Genre-Rubriken helfen zwar dem Handel, seine vielen tausend Titel rationell zu ordnen, auch versiertere und gezielt suchende Buchkäufer finden sich damit gut zurecht, aber: Andere potenzielle Buchkunden werden nicht hinreichend animiert und abgeholt und gehen letztlich verloren.
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