Eine schöne Idee. Gib jemandem ein Buch und sage: „Das ist großartig, das musst Du lesen!“ Eine Million Romane sollen in diesem Geist zum Welttag des Buches verschenkt werden von 33.333 „Bücherfreunden“, die im besten Fall Menschen erreichen, die zuletzt wenig Kontakt mit Büchern haben. Vielleicht finden sie so wieder Geschmack am Buch.
In jedem Fall wird die Aktion überraschen, womöglich ein Lächeln auf die Gesichter der Beschenkten zaubern und Kommunikationsanlass sein: Weißt Du, was mir heute passiert ist?
Bücher im Gespräch und virales Marketing im besten Sinne, das Stiftung Lesen und Börsenverein von einer britischen Aktion abgeguckt und jetzt in kurzer Zeit umsetzen. Da ist die Handschrift des früheren Random House-Chefs Joerg Pfuhl als Treiber und Türöffner zu spüren, ohne den der Schnellschuss kaum möglich gewesen wäre.
Es ist allerdings kein Branchenmarketing-Konzept, das in allen Gremien der Branche gewogen und gefiltert, sondern in Macher-Manier angestoßen wurde und jetzt umgesetzt wird. Die Kommunikation und das Mitnehmen der ganzen Branche ist dabei nicht die stärkste Seite des Projekts, wie einige Buchhändler zurecht angemerkt haben. Aber vielleicht können solche Bedenken zurücktreten, um jetzt erst einmal wohlwollend Dynamik und den Charme der Idee (s.o.) walten zu lassen. Wenn das Konzept aufgeht, profitieren alle, wenn nicht, war es doch zumindest den Versuch wert, zu sagen: „Das ist großartig, das musst Du lesen!“
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