Über 15.000 Flüchtlinge im gesamten Bundesgebiet haben inzwischen Zugang zu den Lern- und Leseecken der Aktion „Bücher sagen willkommen“. Seit dem Start der Flüchtlingsinitiative der Buchbranche zum Weltbildungstag im September 2015 konnten zwischen Norden und Erding 25 Lern- und Leseecken eingerichtet werden.
Die Angebote befinden sich in betreuten Räumen in Flüchtlingsunterkünften, Sprachschulen oder Beratungsstellen für Flüchtlinge. Sie sind bestückt mit Büchern, Karten, Filmen und CDs und sollen den Asylsuchenden einen einfachen Zugang zu Lern- und Lesematerialien ermöglichen. Buchhandlungen, Verlage und Buchkunden haben bisher 45.000 Euro für die Aktion gespendet, die vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der LitCam und der Frankfurter Buchmesse initiiert wurde. Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft von Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Navid Kermani, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2015.
„Kultur eröffnet Wege der Verständigung über sprachliche und kulturelle Barrieren hinweg. Kulturelle Teilhabe ist eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass Zuwanderer in der Fremde heimisch werden. „Bücher sagen Willkommen“ – diese wunderbare Initiative leistet einen großen Beitrag für die Integration der Menschen, die als Flüchtlinge nach Deutschland kommen,“ so Kulturstaatsministerin Monika Grütters.
Navid Kermani sagt: „Eine der Herausforderungen für die Asylsuchenden ist es, mit der großen Leere – viel Zeit, keine Freunde, schwierige Perspektive – umzugehen. Hier kann Literatur eine Hilfe sein. Zweisprachige Bücher wecken darüber hinaus das Interesse an der deutschen Sprache.“
Vielfältige Aktionen in der Buchbranche
„Aus der gesamten Buchbranche haben wir eine enorme Resonanz und Hilfsbereitschaft erfahren. Buchhandlungen entwickeln kreative Ideen zum Spendensammeln, Verlage zeigen Engagement und bringen sich mit Spenden und Freiexemplaren ein. Die Buchbranche macht damit deutlich, dass sie einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag hat und diesem aus Überzeugung nachkommt“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins.
So organisierte eine Buchhandlung einen Lesemarathon, an dem 500 Kinder und Jugendliche teilnahmen und so 9.300 Euro zusammentrugen. Eine andere Buchhandlung gibt Plastiktüten nur noch gegen eine Spende für die Aktion heraus. Verlage unterstützen „Bücher sagen Willkommen“ mit Geldspenden, Freiexemplaren oder Lesungen.
Die Aktion läuft weiter
„Das Flüchtlingsthema wird wichtig bleiben, die eigentliche Integrationsarbeit fängt ja gerade erst an. Und deshalb wollen auch wir weitermachen. Es ist noch viel zu tun, aber es gibt auch viele Menschen, die mitziehen“, sagt Karin Plötz, Direktorin der LitCam.
Die Materialeien für die Lern- und Leseecken werden anhand einer Empfehlungsliste ausgesucht, die auf Vorschlag von Verlagen von einem Expertengremium ausgearbeitet wurde und ständig erweitert wird. Dank einer Sachspende einer Bank entstehen an zehn Standorten nun auch Computerarbeitsplätze.
Eine Übersicht der bestehenden Lern- und Leseecken sowie Bilder und Berichte von ausgewählten Standorten sind unter www.buecher-sagen-willkommen.de abrufbar.
Die nächsten fünf Standorte für Lern- und Leseecken sind schon ausgewählt und bis Sommer eingerichtet. Weitere Anfragen sind noch offen, so dass die Initiatoren auf weitere Spenden hoffen. In vielen Buchhandlungen können Kunden einen Betrag in Spendenboxen an der Kasse werfen.
Neben einer Spende in den Buchhandlungen können Interessierte die Aktion auch per Überweisung unterstützen. Spendenkonto:
LitCam gGmbH
Verwendungszweck: Bücher sagen Willkommen
Commerzbank AG
Kontonummer: 95963701
BLZ: 500 800 00
IBAN: DE80 5008 0000 0095 9637 01
BIC: DRESDEFFXXX
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