Die letzten Zweifler daran, dass der digitale Vertrieb von Büchern über kurz oder lang die gesamte Branche verändern wird, dürften heute eines Besseren belehrt werden. Zur Frankfurter Buchmesse startet mit dem Herder-Verlag selbst einer der Traditionalisten ein eigenes E-Book-Programm, und das mit mutigem Pricing:
- Es umfasst 182 Titel aus dem Herder- und Kreuz-Verlag, darunter Top-Titel des laufenden Programms, Backlist-Titel aus vergangenen Jahren sowie häufig nachgefragte vergriffene Bücher, die auf diesem Wege wieder zugänglich gemacht werden sollen.
- Die E-Books sind im HerderShop24 im pdf-Format erhältlich.
- Der durchschnittliche Kaufpreis liegt laut Verlag bei 70% des Ladenpreises für Bestseller und staffelt sich bis zu einem Preis von 1,19 Euro für ältere Titel.
- Als Einstiegswerbung wird das Buch von Nilgün Tasman „Ich träume deutsch“ bis Ende Oktober kostenlos angeboten (ab 1. November 2008 kostet es dann 9,95 Euro).
- In jedes Buch kann online hineingeblättert werden.
„Nach wie vor ist der Buchhandel unser wichtigster Partner, aber die Entwicklungen neuer Märkte nehmen wir ernst und stellen uns auf sie ein“, erklärt Verleger Manuel Herder auffällig defensiv in der Pressemitteilung. Einen Kannibalismus zwischen Buch und E-Book sieht der Verleger nicht. „Der Kunde will beides, das elektronische und das herkömmliche Buch. Das ist wie mit der Kerze und dem elektrischen Licht“, sagte er dem „Handelsblatt“.
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