Auf der Suche nach Drehbüchern für den dringend benötigten Mehrumsatz rücken die Kreativbranchen Buch und Film näher zusammen. Ein Kameraschwenk über das Szenario:
- Die Filmindustrie musste 2010 einen Umsatzrückgang vom 976 auf 929 Mio Euro hinnehmen und ist deshalb verschärft auf der Suche nach zugstarken Stoffen. Auf der Berlinale, die am Sonntag endet, werden Filme auf der Grundlage von Buch-Bestsellern als große Hoffnungsträger gehandelt.
- Die Publikumsverlage haben im Gegenzug gelernt, dass die Option der Verfilmung im Kontext der crossmedialen Toptitel- und Backlistverwertung eine tragende Rolle spielen kann.
- Der stationäre Buchhandel ist ebenfalls dabei, seinen Part zu erfüllen: Wenn eine Bestseller-Adaption in die Kinos kommt, hat das Sortiment in der Regel die Buchvorlage und gegebenenfalls die Begleitpublikationen auf dem Aktionstisch drapiert. Flankierend werfen heute nicht nur die großen Filialisten Schlaglichter auf Regale mit DVDs.
Das aktuelle Beispiel des ZDF-Zweiteilers „Schicksalsjahre“ nach dem Roman „Vom Glück nur ein Schatten“ von Uwe-Karsten Heye belegt die Strahlkraft in den Handel. Es zeigt aber zugleich, woran der Medienverbund scheitern kann: Der Heyne Verlag wurde von dem Quotenhit offenbar überrascht. Das Buch zum Film war unmittelbar nach der Ausstrahlung wegen der starken Nachfrage vorübergehend vergriffen (buchreport.de berichtete).
Mehr zur (oft) erfolgreichen Verknüpfung von Buch- und Filmstoffen ist im neuen buchreport.express 7/2011 zu lesen (17.2.2011).
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