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Bücherflaute in der E-Bibliothek

Die IFA hat eine positive Bilanz zur diesjährigen Leistungsschau der Unterhaltungselektronik-Spezialisten gezogen. Laut Veranstalter kamen an den sechs Tagen 238.000 Besucher, 3% mehr als 2010. Der Handel habe Waren für die geschätzte Summe von 3,7 Mrd Euro bestellt (+6%). Die Zahl der Fachbesucher sei um knapp ein Achtel auf 132.900 gestiegen, darunter 51.000 aus dem Ausland – doppelt so viele wie im Vorjahr.

Im Konzert der großen Unterhaltungselektronik-Spezialisten gilt es für die Buchbranche primär, Flagge zu zeigen, statt zu versuchen, sich als Solist in den Vordergrund zu spielen. Mit diesem Fazit sind die Delegationen der Buchbranche in dieser Woche von der IFA zurückgekehrt. „Sehr unspektakulär“ beschreibt ein Besucher der „eLibrary“ seine Eindrücke. Zwar sei zeitweise viel Publikum auf der (O-Ton IFA:) „E-Publishing-Business-Plattform für Gerätehersteller, Medienhäuser und Verlage“ in Halle 6.2 zu sehen gewesen, allerdings sei die Zahl der Aussteller mit sieben Unternehmen (darunter libri.de, KNV und Kobo als Schwergewichte) spärlich gewesen, was das Gesamtbild aus Sicht der Buchbranche getrübt habe.

Zu wenige Aussteller aus der Branche

Auch Per Dalheimer, Chef von libri.de, beklagt die geringe Teilnahme der Branche und der Reader-Hersteller in Berlin, gerade weil das Interesse des Publikums an den Facetten der digitalen Lektüre vorhanden sei. Unter dem Strich sei er mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis – die Hamburger zeigten auf einem 10-qm-Stand E-Reader, Tablets sowie in erster Linie ihre eigenen E-Book-Apps – zufrieden.

„Die Anzahl der Bücher in der eLibrary muss noch zunehmen“, formuliert KNV-Marketing-Chef Markus Fels seine IFA-Wünsche. Und: „Wir können alle gewinnen, falls wir den Sektor noch attraktiver präsentieren.“ Die Stuttgarter stellten in Berlin auf einem 24-qm-Stand den E-Book-Reader iriver-StoryHD-Wi-Fi aus, mit dem Kunden auf einen mit dem Logo des KNV-Partner-Buchhändlers versehenen, individuell gestalteten Online-Buchshop zugreifen können. In Zusammenarbeit mit der Berliner Agentur Literaturtest flankierte KNV den Auftritt mit 15 Autorenlesungen und Diskussionsrunden. Ob KNV und libri.de 2012 nach Berlin zurückkehren? Diese Frage ist in beiden Häusern noch nicht entschieden worden.

Kanadier wollen Akzente setzen

Anders als die Zwischenbuchhändler und Branchenlogistiker muss sich der kanadische E-Book-Anbieter Kobo hierzulande beim Endkunden und im B2B-Geschäft erst noch einen Namen machen, auch wenn Kobo im englischsprachigen Ausland schon etabliert sind. In Berlin zeigte Kobo die deutsche Variante des hauseigenen Readers, der für 149 Euro in den Handel kommt und beim Publikum einschlagen soll. Nach den ursprünglichen Plänen der Kanadier  sollte schon im August der Startschuss für das Lesegerät erfolgen. Der Launch eines eigenständigen E-Shops steht für Anfang Oktober im Kalender.

Im Interview mit buchreport.de hatte Nina Kreutzfeldt, die in Europa federführend das E-Sortiment zusammenstellt, im Mai das Ziel vorgegeben: „Wir wollen an den Erfolg in Nordamerika anknüpfen, dort ist Kobo bereits einer der drei größten E-Book-Anbieter.“

Foto: Kobo

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