Geschichten bedeuten mir viel. In der Tat sind sie für alle Menschen von großer Bedeutung. Denn sie sind der Kern dessen, was uns Menschen ausmacht. Geschichten sind der Blick in unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und in einer Welt voller Widersprüche und Grenzen sind es Geschichten, die uns vereinen. Jede einzelne Seite der Bücher, die uns unsere Eltern und Großeltern vorgelesen haben, ist geprägt von tief verwurzelten Kindheitserinnerungen.
Wie so viele andere liebte ich es als Kind, mich aufs Sofa zu kuscheln und mich in den Geschichten zu verlieren. Ich erinnere mich lebhaft daran, wie mein Großvater und ich stundenlang am Küchentisch saßen, über Bücher diskutierten und uns gegenseitig Geschichten erzählten.
Heute hingegen leben wir in einem digitalen Zeitalter, in dem sich unser Leseverhalten immer schneller ändert. Wir werden älter, haben immer weniger Zeit, es uns mit einem guten Buch auf dem Sofa gemütlich zu machen; stattdessen freuen uns darüber, wie einfach es ist, egal, wo wir sind, über unsere Endgeräte Zugriff auf unsere Bücher zu haben. Heute werden die Kinder in eine Welt mit täglich neuen Apps und Gadgets hineingeboren und finden es völlig normal, auf einem Tablet zu lesen.
Während sich die Technologie und die Art, wie wir Inhalte konsumieren, ständig weiterentwickeln, bleibt die Faszination für große Geschichten, ihre Magie, erhalten. Nichtsdestotrotz versuchen wir, das alte Konzept von Büchern ins digitale Zeitalter zu pressen, ohne zu begreifen, dass nicht nur das traditionelle Buch als das Gefäß, in dem Geschichten transportiert werden, sondern vor allem die Leseerfahrung als solche neu erfunden werden müssen.
Menschen sind von Natur aus Geschichtenerzähler und es sollte so einfach und fortschrittlich wie möglich für sie sein, andere an ihren Geschichten teilhaben zu lassen. Genau das hatte Nicolas Zimmer im Sinn, als er Liberio, eine Plattform zum Erstellen und Veröffentlichen von E-Books, gründete. Vor Liberio gab es kein Produkt, das es jedem einzelnen ermöglichte, auf einfache, unkomplizierte und attraktive Weise E-Books zu kreieren.
Der Publishing-Markt besteht hauptsächlich aus Produkten für Experten und Leute vom Fach. Das aber macht es für einen ganz normalen Menschen, der seine Geschichte erzählen möchte, nahezu unmöglich, ohne externe Hilfe voranzukommen. Höchste Zeit, das zu ändern.
Self-Publishing und E-Books sind längst kein Randphänomen mehr. Und genau deshalb wollen wir für E-Books das tun, was der App Store für Software geschafft hat: Jedem ermöglichen, etwas zu kreieren, zu veröffentlichen und seine Ideen, Geschichten und sein Wissen zu teilen.
Cat Noone ist Mitgründerin und Grafik- und Produktdesignerin von Liberio, einer Plattform zur einfachen Erstellung von E-Books aus Google Drive. Aufgewachsen in New York verbrachte sie einige Jahre im Silicon Valley, ehe sie im August 2013 nach Berlin kam, wo sie gemeinsam mit Nicolas Zimmer Liberio gründete. Bei Liberio verantwortet sie neben allen Designfragen auch das Markenmanagement und Marketing.
Im Rahmen der von der Self-Publishing-Plattform epubli initiierten Konferenz Rewrite the Web am 2. Oktober in Berlin hält Cat Noone einen Vortrag über Lesen im digitalen Zeitalter. Auf der Konferenz diskutieren Autorinnen, Agenten, Bloggerinnen und Digital-Innovatoren darüber, wie in Zukunft Bücher publiziert, vermarktet und gelesen werden. Die Idee hinter Rewrite the Web (#RtW14) ist es, den Dunstkreis der Buchbranche zu verlassen, um neue Impulse aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen zu bekommen. Dazu hat epubli entschlossene Vordenker und kreative Macher an Bord geholt, darunter Patrick Brown (Goodreads), Johanna Stiller (Startnext), Sebastian Matthes (Huffington Post), Karla Paul (Hoffmann und Campe), Jürgen Hopfgartner (Axel Springer Ventures), Matthias Müller (Rocket Internet), Niklas Jansen (Blinkist) und Bestseller-Autor Karl Olsberg (u.a. „Würfelwelt“, „Das System“).
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