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Champion im Sinkflug

Während die unabhängigen US-Buchhandlungen ihr Weihnachtsgeschäft gut gelaunt absolviert haben, dürften die Mienen bei den Managern der größten US-Buchkette finster aussehen. Barnes & Noble hat enttäuschende Zahlen für das Weihnachtsgeschäft vermeldet.

Seit rund drei Jahren versucht B&N, sich von einem nationalen Buchhandels-Champion zu einem internationalen Medien- und Hardwarehändler zu entwickeln. Der Versuch ist so ambitioniert wie kein anderer, verglichen mit den weltweiten Buchfilialisten. Doch der Weg scheint immer steiniger zu werden. Nachdem B&N vor einem Jahr sowohl im digitalen als auch stationären Weihnachtsgeschäft Zuwächse vermeldete, sieht das Bild diesmal anders aus: 

  • Die Verkäufe der Nook-Lesegeräte und -Medien war in den neun Wochen vor dem Jahreswechsel rückläufig: minus 13%.
  • Das „Retail“-Geschäft in den Filialen sowie mit dem Onlineshop bn.com schrumpfte um 11%; der flächenbereinigte Umsatz in den Läden (ohne Verkauf von Nook-Artikeln) sank um 3%.
  • Einziger Hoffnungsschimmer ist das Geschäft mit digitalen Nook-Inhalten, das umsatzmäßig um 13% zulegte.
Dass B&N nicht nur stationär, sondern auch mit dem größten (digitalen) Hoffnungsträger Nook schwächelt, hatte sich im Juni 2012 abgezeichnet, als Barnes & Noble erstmals separate Quartals-Zahlen für die E-Book-Sparte vorlegte: Die Nook-Erlöse sanken, der Verlust mit der Sparte wuchs. Man werde sich perspektivisch stärker auf den Verkauf von Inhalten konzentrieren, hieß es damals.
In seinem Blog wundert sich der US-Berater Mike Shatzkin besonders über die sinkende Zahl der Kunden in den B&N-Filialen. Shatzkins Erklärung: B&N habe einen Teil des stationären Publikums durch das (anfangs erfolgreiche) Nook-Geschäft ins Internet geschickt – diese Kunden schienen nicht in die Läden zurückzukommen.

Kommentare

1 Kommentar zu "Champion im Sinkflug"

  1. Georg Friedrich | 4. Januar 2013 um 13:55 | Antworten

    Zumindest die sinkenden Zahlen der Lesegeräte sind verständlich. B&N hat das Weihnachtsgeschäft praktisch kampflos aufgegeben- der Nook Reader sieht im Vergleich zum Paperwhite einfach alt aus. Der Reader ist vom Juni 2011, ein Jahr später wurde noch paar LEDs eingebaut.
    Die Beleuchtung des Readers ist eine Generation hinter der (schon nicht perfekten) Paperwhite Beleuchtung, es gibt keinen HD Bildschirm. Stillstand gefällt dem Markt nicht.
    Dabei konnte Nook jahrelang technisch mti Amazon locker mithalten oder war sogar besser.
    Nun glaubte man an das Märchen von sterbenden eReadern und konzentrierte sich auf Tablets.
    Nur- Tablets kauft man im Media Markt und Co. und nicht Thalia (ich übertrage es mal auf deutsche Verhältnisse) und ein Buchhändler soll sich auf Bücher und keine Multimedia Geräte konzentrieren.

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