Gespannt blickt die internationale Verlagsbranche auf China, seine Medienindustrie, vor allem aber auch auf die zahlreichen neuen E-Reader-Modelle und anderen elektronischen Lesegeräte aus dem Reich der Mitte sowie die dazu entwickelten Geschäftsmodelle. Das E-Book nahm denn auch entsprechenden Raum ein auf der 17. Pekinger Buchmesse Beijing International Book Fair (BIBF), die am vergangenen Freitag nach fünf Tagen zu Ende gegangen ist. Nach offiziellen Angaben zogen wie im Vorjahr mehr als 200.000 Besucher über das 43.000 qm große Messegelände, um sich über die Produkte und Dienstleistungen von etwa 1800 Ausstellern aus 58 Ländern und Regionen (2009: 1762 Aussteller) zu informieren.
E-Book-Markt macht ca. 3% aus
Die E-Book-Entwicklungen auf dem chinesischen Markt:
- Chinesische Unternehmen wie Hanvon oder Founder haben ihre neuen E-Reader vorgestellt, die illustrieren, wie sehr China auch im Bereich des digitalisierten Lesens mit seinen Produkten voranprescht.
- Nach aktuellen Angaben der chinesischen Verlagszulassungs- und Zensurbehörde GAPP (General Administration of Press and Publication) betrug der E-Book-Umsatz in China im vergangenen Jahr 1,46 Mrd Yuan, was gut 168 Mio Euro entspricht und etwa 3% des Gesamtbuchmarktes ausmacht.
- Auch chinesische Verleger fürchten die neuen Inhalte-Vermarkter der digitalen Welt, allen voran Shanda Literature.
- Shanda hat die größte chinesische Literaturplattform aufgebaut und handelt selbst Verträge mit den Autoren aus. Das Unternehmen betreibt derzeit engagiert die Internationalisierung seines Lizenzmodells voran. Als Erstes ist die Plattform am 21. Juni in Singapur online gegangen, englischsprachige Versionen für die USA und Australien sollen folgen.
Mehr zur Messe, besonders zum Auftritt der deutschen Verlage in Chinas Hauptstadt, im neuen buchreport.express 36/2010.
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