Mitten im streng überwachten Literaturbetrieb Chinas ist eine riesige Groschenroman-Industrie entstanden. Die Leser werden online mit digitalen Lesehäppchen versorgt – und von den Autoren mit täglichen Updates bei der Stange gehalten. Ein Millionen-Geschäft, das tagesschau.de näher beleuchtet.
Exemplarisch für das Erfolgsmodell stehe die populäre Buch-Website Hong Xiu, die vor allem Groschenromane für Frauen anbietet. Das Geschäftsmodell: Die ersten Kapitel werden oft kostenlos angeboten, anschließend fallen Mikrozahlungen an, die über das Handy abgebucht werden. Im Schnitt zahlen die Leser 30 bis 40 Cent pro Buch. Für die Autoren bedeutet dies harte Arbeit: Sie müssen ihre Leser ständig bei der Stange halten, 10.000 Wörter pro Tag sind die Regel. Wer aufhört, verliert seine Leser. Bezahlt wird nach Klickraten und Wörtern.
Der Erfolg erklärt sich durch die besonderen Rahmenbedingungen in China: Die Wege zu Arbeit sind lang, das Smartphone beliebt – die digitale Lektüre deshalb besonders attraktiv. Zudem erlaubt es die chinesische Sprache – in der jedes Schriftzeichen für eine Silbe oder ein Wort steht –, viel mehr Text auf einem Handy-Display unterzubringen als die deutsche oder die englische.
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