Die österreichische Kinder- und Jugendbuchautorin Christine Nöstlinger ist tot. Sie starb bereits am 28. Juni im Alter von 81 Jahren in Wien.
Nöstlinger war eine der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen der Gegenwart. Sie hat im Laufe ihrer Karriere mehr als 100 Bücher veröffentlicht. Parallel arbeitete sie auch als Journalistin, schrieb Romane, Essays, Zeitungskolumnen und Lyrik.
Für ihr Werk hat sie zahlreiche Literaturpreise erhalten. Nöstlinger war die erste Preisträgerin des bedeutenden Astrid-Lindgren-Memorial-Award (2003). In der Begründung der Jury hieß es damals: „Christine Nöstlinger ist eine wahre Nichterzieherin im Sinne Astrid Lindgrens. Ihre vielseitige und äußerst engagierte Tätigkeit als Schriftstellerin ist geprägt von respektlosem Humor, scharfsinnigem Ernst und stiller Wärme, und sie steht vorbehaltlos auf der Seite der Kinder und Außenseiter“.
„Christine Nöstlinger war eine der bedeutendsten Autorinnen unseres Hauses, die wir über 45 Jahre begleiten durften. Wir trauern um eine wunderbare Freundin und große Schriftstellerin“, so Oetinger-Verlegerin Silke Weitendorf.
Nöstlinger, in Wien geboren und aufgewachsen, hat Bücher für alle Altersgruppen veröffentlicht. „Fantastische und realistische, immer sozial engagierte Geschichten, in denen sie die Wirklichkeit heranwachsender Jugendlicher mit all ihren Freuden, Sorgen und Nöten schildert“, schreibt Oetinger in der Meldung zum Tod der Autorin. Als Meisterwerk ihrer fantastischen Erzählungen gilt „Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse“.
Und der Residenz Verlag (dort ist 2013 von der Autorin zuletzt „Glück ist was für Augenblicke. Erinnerungen“ erschienen) schreibt: „Nöstlinger revolutionierte die Kinder- und Jugendliteratur, indem sie sich mit kindlichen Bedürfnissen auseinandersetzte und Autoritäts- und Emanzipationsfragen aufgriff, sich Außenseiterfiguren widmete und auch Eheprobleme der Eltern sowie Kinder in schwierigen sozialen Verhältnissen darstellte. Sie wurde zur prägenden Autorin der realistischen Kinder- und Jugendbuchliteratur, die sich auch gesellschaftskritischen und politischen Aspekten widmete“.
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