Einige aus dem Bene!-Team hatten die 8. Staffel von ‚The Voice of Germany‘ verfolgt und waren begeistert vom Auftritt von Samuel Rösch. Kurz nach der Sendung habe ich dann unsere Autorin Beate Hofmann angesprochen, weil ich mich erinnerte, dass sie irgendwann einmal von einem talentierten jungen Mann an der Hochschule gesprochen hatte, an der sie als Dozentin tätig war. Samuel hieß er, das wusste ich noch – und dass er extrem gut singen konnte.“ So beschreibt Stefan Wiesner, Verlagsleiter des zu Droemer Knaur gehörenden Bene!-Verlags, die Anbahnung der Zusammenarbeit mit dem damaligen Gewinner der von ProSieben und Sat.1 produzierten Gesangs-Castingshow. Der 25-Jährige ist einer der Debütanten auf dem Buchmarkt, die von den Religionsverlagen auf unterschiedlichen Wegen entdeckt und – nicht selten mittels Hilfestellung durch einen Co-Autor – ins Buchformat befördert werden. buchreport stellt Samuel Rösch und vier weitere Autoren vor (alle Steckbriefe gibt es hier).
Neben den gängigen Medien würden vermehrt Blogs, Podcasts und Veranstaltungen frequentiert, um spannende und jüngere Autoren zu finden, wie Simon Biallowons, Cheflektor und Programmleiter Religion und Gesellschaft bei Herder, berichtet. Die Suche nach neuen Talenten sei zwar nicht schwieriger, aber anspruchsvoller geworden, weil sich Absender und Zielgruppe ausdifferenzieren. Eher unproblematisch sieht auch Annalena Pabst, Lektorin bei SCM, die Autorenakquise, da „gerade jüngere, gläubige Menschen ein starkes Bedürfnis haben, sich mitzuteilen, die eigene Stimme einzusetzen, um Menschen positiv zu prägen und mitzureden“.
Die Zielgruppe der mitunter sehr locker geschriebenen Texte etwa eines Nathanael Draht ist dabei nicht zwangsläufig auf junge Leser beschränkt. Ansprechen möchte man Pabst zufolge alle, die nach zeitgemäßen Zugängen zum Glauben suchen. Bei Herder soll der laut Vorschau „katholische Shootingstar“ Pater Philipp einen großen Kreis der Stammleser erreichen und zugleich neue, jüngere Leser mit Affinität für die Tradition gewinnen, so Biallowons. Der tätowierte Diakon und Rockabilly-Fan Rainer Fuchs wiederum stärke die Präsenz im evangelischen Zielpublikum und helfe dem Verlag, neue Vertriebskanäle zu erschließen.
Fuchs’ Buch „Gott geht unter die Haut“ soll u.a. in einem Münchener Gefängnis mit einem Johnny-Cash-Konzert präsentiert werden. Geplant sind außerdem Auftritte in TV und Hörfunk. Ansonsten setzen die Verlage beim Marketing vor allem auf Social-Media- und Anzeigenkampagnen in Print- und Online-Medien, redaktionelle Berichterstattung sowie Lesereisen. Samuel Rösch, der eine eigene Band hat, können Buchhandlungen auch mit einer Konzertlesung buchen.
Nicole Stöcker stoecker@buchreport.de
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