Der Christoph Martin Wieland-Übersetzerpreis, der alle zwei Jahre vom Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen verliehen wird und 2013 für die Übersetzung eines Werks der Weltliteratur ausgeschrieben wurde, geht an Eike Schönfeld aus Hamburg für seine Übersetzung des amerikanischen Klassikers Winesburg, Ohio von Sherwood Anderson. Die 1919 veröffentlichte Sammlung von Erzählungen begründet die Tradition der amerikanischen Short Story, in der Autoren wie Hemingway und Faulkner als auch Cheever und Carver stehen. Die schmucklose und zugleich hoch artifizielle Sprache, in der die Porträts liebenswert-skurriler Personen verfasst sind, bildet der Übersetzer mit Präzision und großem Einfühlungsvermögen im Deutschen nach. Sein Ton hält die Schwebe zwischen karger Nüchternheit und geschmeidigem Sprachfluss. Eike Schönfeld, der seit fast dreißig Jahren Werke der englischsprachigen Literatur von Autoren wie Henry Fielding, Saul Bellow, Jonathan Franzen, Charles Darwin und Nicholson Baker übersetzt, gelingt es nach dem Urteil der Jury, mit seiner feinfühligen Übertragung das klassische Werk dem heutigen Leser neu zu erschließen.
Die Preisverleihung findet am 5. September 2013 in der Wieland-Stadt Biberach statt, die Preissumme von 12.000 Euro wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gestellt.
Der VdÜ gratuliert Eike Schönfeld ganz herzlich!
Zum Gedenkjahr an den 200. Todestag des Dichters Christoph Martin Wieland (am 20. Januar 2013) kann sicher auch dieser Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis 2013 an Eike Schönfeld, der ihm am 5. September 2013 in der Stadt Biberach in Baden-Württemberg verliehen wird, gesehen werden.
Mit diesem Übersetzerpreis wird auch an den Dichter Wieland ( 1733 – 1813) erinnert, der auch als Übersetzer, so z. B. der Prosa-Übertragung von 22 Dramen Shakespeares und auch bedeutender griechisch und römischer Schriftsteller, hervorgetreten ist.