Am 29. Januar 2020 ist in Freiburg im Breisgau der Dichter, Schriftsteller und Grafiker Christoph Meckel gestorben. Er wurde 84 Jahre alt.
Christoph Meckel wurde am 12. Juni 1935 in Berlin geboren; seine Kindheit und Jugend erlebte er in Berlin, Erfurt und Freiburg im Breisgau; davon handelt sein Band „Russische Zone. Erinnerung an den Nachkrieg“ (2011). Er unternahm lange Reisen durch Europa, Afrika und Amerika, von denen er auch in seinen Werken erzählte, zuletzt in „Dunkler Weltteil. Erinnerung an afrikanische Zeit“ (2013). Viele Jahre hatte er einen abgelegenen Wohnsitz im südfranzösischen Rémuzat, Departement Drôme; in den letzten Jahren lebte er wiederum in Berlin und Freiburg.
Die literarische Szene betrat Meckel 1956 mit dem schmalen Gedichtband „Tarnkappe“; denselben Titel gab er 2015 der großen Ausgabe der „Gesammelten Gedichte“, die sein poetisches Lebenswerk zusammenfasst – zwei Jahre später jedoch von einem neuen Gedichtband gefolgt wurde: „Kein Anfang und kein Ende“. Ebenso eindrucksvoll ist die Reihe seiner Romane und Erzählungen, von „Bockshorn“ (1973) über das berühmte „Licht“ (1978) bis zu „Luis & Luis“ (2012). Der Höhepunkt seines graphischen Werkes ist die „Weltkomödie“, zusammengefasst in der zweibändigen Ausgabe „Die Weltkomödie. Werkverzeichnis der Druckgrafik“ (2011).
Am 27. April erscheint Meckels letztes Buch „Eine Tür aus Glas, ganz offen. Gesammelte Prosa“ bei Hanser; an der Vorbereitung hat Christoph Meckel noch intensiv mitgearbeitet, wird den Band aber nun nicht mehr selbst in Händen halten können.
Für sein literarisches und graphisches Werk erhielt Christoph Meckel zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. den Immermann-Preis (1959), Rainer-Maria-Rilke-Preis (1978), Bremer Literaturpreis (1981), Joseph-Breitbach-Preis (2003), Johann-Peter-Hebel-Preis (2018) und zuletzt am 23. Januar 2020 den Antiquaria-Preis für besondere Leistungen zur Förderung und Pflege der Buchkultur.
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