Hochkultur war gestern, auch beim ZDF steht Crossover auf der Agenda. Seit dem Wochenende ist der neue Spartenkanal zdf.kultur (hier die Webseite) auf Sendung, der den Theaterkanal ablöst. Zwar dominieren Musik und Pixel-Themen, aber auch Bücher sind im Portfolio.
Die thematische Ausrichtung wird schon im Trailer zum neuen Sender deutlich, in dem der Slogan von zdf.kultur „Sieh Dich wach!“ eingeblendet wird. Im Untertitel heißt es „der Pop.Hoch.Netz.Digitalkultursender“:
Zielgruppe sind nach Angaben des ZDF-Programmdirektors Thomas Belluth die Unter-40-Jährigen, die besonders mit Musik (zum Start gab es einen Konzertfilm mit der Sängerin Rihanna) und Netzkultur gelockt werden soll – freitags führt das Magazin „Pixelmacher“ durch die Welt der Videospiele und digitalen Bohème. ZDF-Intendant Markus Schächter zielt auf eine „Versöhnung zwischen Feuilleton und Popkultur“, für die der Sender in diesem und kommenden Jahr rund 30 Millionen Euro ausgibt.
Kernstück des Programms ist die Tagesschau für die junge Netzgemeinde, die bei zdf.kultur „Der Marker“ heißt (täglich 20 Uhr). Hier die erste Sendung:
Zum Start sind auch Bücher-Themen zu finden. So werden jeden Mittwoch um 15.30 Uhr alte Folgen des „Literarischen Quartetts“ gezeigt. In dieser Woche diskutieren Marcel Reich-Ranicki, Sigrid Löffler, Hellmuth Karasek und der Literaturwissenschaftler Peter Demetz über Max Frischs „Homo Faber“, Saul Bellows „Ein Diebstahl“, Klaus Manns „Tagebücher“, Friedrich Christian Delius’ „Die Birnen von Ribbeck“ und Wolfgang Hilbigs „Alte Abdeckerei“.
Zu aktuellen Themen wie den Aufständen in Nordafrika baut der Sender auch Bücher-Tische auf, etwa indem der Kritiker und Schriftseller Michael Lentz ein Buch von Gaddafi vorstellt. Am gestrigen Sonntag zeigte der Sender außerdem einen Poetry-Slam.
Foto: ZDF
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