Der alle zwei Jahre stattfindende Internationale Comic-Salon Erlangen ist das wichtigste Festival für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum und hat einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass der Comic inzwischen auch in Deutschland als Kunstform anerkannt ist. Auf rund 15.000 Quadratmetern Veranstaltungsfläche verbindet der Internationale Comic-Salon in seinem Programm Kunst und Kommerz, Mainstream und Avantgarde, er ist Seismograph und Motor der deutschen Branche zugleich und spiegelt die ganze Vielfalt des Genres wider. Über 25.000 Besucher werden auch im Jahr 2012 erwartet.
Im Zentrum des Internationalen Comic-Salons Erlangen steht die Publikums-Messe im Kongresszentrum Heinrich-Lades-Halle in der Erlanger Innenstadt. Rund 150 Aussteller – deutsche und internationale Verlage, Agenturen, der Comic-Handel und Comic-Klassen der Hochschulen – präsentieren hier ihr Programm. Zahlreiche Neuerscheinungen werden erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, weit über 300 Künstlern aus aller Welt kann beim Zeichnen und Signieren ihrer Bücher über die Schulter gesehen werden.
Wichtiges Merkmal des Internationalen Comic-Salons Erlangen sind die zahlreichen Ausstellungen im gesamten Stadtgebiet – Einzelschauen internationaler Comic-Stars ebenso wie Einblicke in die deutschsprachige Szene, den Comic-Nachwuchs, Themenausstellungen zur Comic-Geschichte, zu Comic und Neuen Medien, Computer-Animation und Film. Künstlern wie Alex Barbier, Baru, Benjamin, Christophe Blain, Nie Chongrui, Derib, Hendrik Dorgathen, Will Eisner, Gipi, Reinhard Kleist, Ralf König, Isabel Kreitz, Don Lawrence, Nicolas Mahler, Lorenzo Mattotti, Max, Moebius, François Schuiten, Art Spiegelman, Joost Swarte und vielen mehr waren bereits Ausstellungen gewidmet. Dabei arbeitet der Internationale Comic-Salon Erlangen auch mit überregional etablierten Ausstellungsinstituten wie dem Wilhelm Busch-Museum Hannover, dem Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf oder dem Cartoonmuseum Basel zusammen.
Der von „Bulls Press“ gestiftete und von der Stadt Erlangen verliehene Max und Moritz-Preis ist die wichtigste Auszeichnung für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum. Er wird von einer unabhängigen Fachjury in verschiedenen Kategorien vergeben und trägt wesentlich zur Anerkennung der Comic-Kunst im deutschsprachigen Raum bei. Mit der Verleihung wird die Arbeit herausragender Künstler gewürdigt, verdienstvolle Verlagsarbeit bestärkt und die Auseinandersetzung über grafische Literatur intensiviert. Albert Uderzo, Jacques Tardi, Alan Moore und Pierre Christin wurden in den letzten Jahren für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die Max und Moritz-Gala im Erlanger Markgrafentheater (Freitag, 8. Juni 2012, 21:00 Uhr) ist einer der Höhepunkte des Salons.
Das Rahmenprogramm umfasst Vorträge, Gespräche und Diskussionen mit Zeichnern, Autoren, Journalisten und Verlegern, Comic-Lesungen, Zeichenwettbewerbe, Workshops und am Familien-Sonntag (10. Juni 2012) zahlreiche Aktionen für Kinder, Jugendliche und Familien bei reduzierten Eintrittspreisen. Beim Comic Film Fest in den Erlanger Kinos sind neben neuen Comic-Verfilmungen alle Formen des Animationsfilms zu sehen – von aktuellen Animes bis zur Avantgarde.
Die konkreten Programmschwerpunkte des 15. Internationalen Comic-Salons Erlangen werden im März 2012 bekanntgegeben.
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