Wurden Frauen bewusst ausgeklammert? Die Nominiertenliste für den diesjährigen Grand Prix du Festival d?Angoulême hat einen Eklat ausgelöst: Weil sich in der vom Veranstalter getroffenen Vorauswahl für die renommierte Comic-Auszeichnung keine einzige Zeichnerin befand, obwohl das Genre schon lange keine Männerdomäne mehr ist, gab es Sexismus-Vorwürfe und Boykottaufrufe von Fans. Ein Drittel der männlichen Nominierten forderte, von der Liste gestrichen zu werden. Den Imageschaden im Nacken ruderten die Organisatoren daraufhin zurück. Jetzt kann jeder Abstimmende ohne Vorabnominierung eine Favoritin oder einen Favoriten benennen und ins Rennen schicken.
Zur Abstimmung zum Grand Prix sind grundsätzlich alle Zeichnerinnen und Zeichner zugelassen, deren Werke auf dem französischen Markt veröffentlicht wurden. Der Grand Prix ist der bedeutendste Comic-Preis in Europa und wird auf dem Festival International de la Bande Dessinée im französischen Angoulême verliehen, das dieses Jahr vom 28. bis 31. Januar stattfindet. Die internationale Strahlkraft der Auszeichnung unterstreichen die vielen Nominierten und Gewinner aus Amerika oder Japan. Im vergangenen Jahr ging der Preis an Katsuhiro Otomo, den Schöpfer von „Akira“. Die begehrte Trophäe ging damit zum ersten Mal an einen Manga-Zeichner.
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