Der Krimi „Blutwette” ist in dieser Woche auf Platz 7 der SPIEGEL-ONLINE-Taschenbuchliste Belletristik eingestiegen und damit der höchste Neueinsteiger über alle Bestsellerlisten. Auf dem Cover steht in großen Lettern als Autor Andreas Franz – obwohl der schon seit 2011 tot ist und kein einziger Satz aus dem Buch von ihm stammt.
Franz starb im Alter von 57 Jahren unerwartet an Herzversagen und hinterließ einen unvollendeten Roman. Der Frankfurter Schriftsteller Daniel Holbe bekam von Franz‘ Verlag Droemer Knaur das Angebot, „Todesmelodie” zu Ende zu schreiben – und tat dies mit Erlaubnis der Erben. Seitdem führt er die Reihe um die Frankfurter Mordkommissarin Julia Durant selbstständig fort.
Dass Andreas Franz weiterhin als Autor auf den Julia-Durant-Krimis steht, begründet Holbe so: „Er hat zwölf Bücher vorgelegt und die Charaktere 15 Jahre lang wachsen lassen. Er ist der geistige Vater.”
Holbe lebt in der Umgebung von Frankfurt und ihn faszinieren Krimis, die dort spielen. So stieß er auf Andreas Franz Regionalkrimis und wurde Fan. Um die Reihe authentisch fortsetzen zu können, arbeitete er eng mit Franz‘ Witwe Inge Franz zusammen. „Ohne die enge Zusammenarbeit mit ihr hätte ich die Weiterführung der Reihe nicht geschafft”, sagte er. Inge Franz: „Mein Mann würde sich darüber freuen, dass seine Figuren weiterleben dürfen.”
Zum Inhalt: Ein Sportler hat Selbstmord begangen. Scheinbar genoss er einen tadellosen Ruf. Doch Julia Durant ermittelt und stößt auf einen Abgrund aus Drogen, Glücksspiel, hohen Schulden und einer bevorstehenden Trennung. Sie vermutet einen Zusammenhang mit einem Jahre zurückliegenden Mord an einer Südeuropäerin.
Daniel Holbe hat Sozialpädagogik studiert und danach als Sozialarbeiter gearbeitet. Sein schriftstellerisches Debüt war der Vatikan-Thriller „Die Petrusmünze”. Alle von ihm verfassten Julia-Durant-Krimis schafften es in die Top 3 der Bestsellerliste, zuletzt „Kalter Schnitt” auf Platz 2.
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