Vor zahlreichen Besuchern wurde im Literaturhaus am Frankfurter Mainufer „Das Buch der verbrannten Bücher“ von Volker Weidermann vorgestellt.
Man fühlte sich hierbei ein wenig an das Literarische Quartett erinnert: Auf dem Podium saßen neben Marcel Reich-Ranicki der Verleger von Kiepenheuer & Witsch, Helge Malchow, Autor Volker Weidermann und Autor Uwe Wittstock.
Gerade einmal ein Menschenleben liege zwischen dem Tag, als in Deutschland die Scheiterhaufen der dem Nazi-Regime nicht genehmen Bücher brannten, und dem Erscheinungstag des neuen Buches, das an die 131 verfemten Autoren erinnert. So gesehen seien 75 Jahre eine kurze Zeit. Dennoch reiche sie aus, um Autoren und ihre Schicksale zu vergessen, so Uwe Wittstock. Das Buch kämpfe gegen dieses Vergessen an.
Auf das Erscheinungsdatum geht auch Marcel Reich-Ranicki noch einmal ein: Für ihn eine späte und deshalb umso wichtigere Würdigung der vergessenen Autoren. Reich-Ranicki, der als Kind den Reichstagsbrand miterlebte, ein Ereignis, das weitere Brände bis zum Weltbrand nach sich zog, erinnert an das damalige Deutschland und die Haltung der meisten Menschen in dieser Zeit: Bücherverbrennung? Wen interessierten Bücher? Die Menschen hatten andere, größere Sorgen.
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