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Das digitale Zeitalter verschlafen

Während deutsche Publikums-Medien von der Borders-Pleite kaum Notiz nehmen, sind US-Blätter voll mit Berichten. Hier eine Auswahl der Stimmen:

Indies gelassen

Der US-Buchhändlerverband ABA relativiert den Stellenwert der Borders-Pleite zumindest für die nicht-filialisierten Buchhändler. Das Modell der unabhängigen Buchhandlungen sei zukunftsträchtig. Das Gros der ABA-Mitglieder habe ein Weihnachtsgeschäft bilanziert, das das beste seit Jahren gewesen sei. Und die Allianz mit Google im E-Book-Bereich (Buchhändler binden den digitalen Shop von Google ein) sei ein Fortschritt im digitalen Zeitalter.

Wie hoch ist die Quote?

Im „Wall Street Journal“ meint der US-Verleger Jed Lyons, die Verlage könnten glücklich sein, wenn am Ende 25% ihrer Forderungen beglichen würden. Die größten Gläubiger von Borders: Penguin Group (USA), Hachette Book Group, Simon & Schuster. Den Top-6 der Gläubiger-Verlagen schuldet Borders insgesamt 182 Mio. Dollar.

Nicht auf digital gesetzt

Jeffrey Trachtenberg vom „Wall Street Journal“ über die Borders-Pleite: Der Filialist habe das digitale Zeitalter verschlafen, während Barnes & Noble mit dem „Nook“-Programm sich einen Marktanteil von über 20% gesichert habe.

Rückschlag für die Angeschlagenen

Ebenfalls im „Wall Street Journal“ klagen die Vermieter über die Pleite. Sie seien ohnehin schon durch die Finanzkrise angeschlagen.

Investment in den Sand gesetzt

Die Borders-Pleite ist laut „WSJ“ auch ein Rückschlag für die erfolgreichen Investoren Bill Ackman and Bennett LeBow. Ackman habe vor vier Jahren angefangen, Borders-Aktien zu kaufen – damals sei sein Paket 233 Mio. Dollar wert gewesen, heute nur noch 2,4 Mio. Dollar.

Weitere Links zum Thema:

Hier die Liste der 200 Borders-Shops, die geschlossen werden sollen (PDF).

Eine Chronik des „WSJ“ zu Borders

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