Was macht ein Verlag in der Flaute-Phase nach den Mega-Bestsellern – zurück ins Kleinklein der stagnierenden Binnen-Buchmärkte? Bloomsbury (mit „Harry Potter“-Mutter Joanne K. Rowling an Bord) und Quercus (Stieg Larsson) suchen ihr Heil im Ausland.
Das „Handelsblatt“ berichtet heute (22.2.2012) über die Expansionspläne der britischen Verlage:
Bloomsbury Publishing (das Foto zeigt CEO Nigel Newton) wolle in Indien ein eigenes Standbein aufbauen. „Wir wollen nicht nur unsere Bücher in Indien vertreiben, wie wir es schon mit Hilfe von Partnern machen“, sagt Vorstandsmitglied Richard Charkin dem Düsseldorfer Blatt, „wir wollen auch neue Bücher herausgeben.“ In Indien lege der Umsatz mit englischsprachiger Literatur um 12% pro Jahr zu – während die Erlöse in Großbritannien und USA stagnierten.
Auf der Webseite von Bloomsbury meldet der Verlag darüberhinausgehend, dass man schon seit 25 Jahren in Indien präsent sei, dank einer Marketing- und Vertriebskooperation mit Penguin. Die indische Dependance werde von Rajiv Beri, dem früheren Managing Director des indischen Macmillan-Ablegers, geleitet. Der Startschuss solle im Mai 2012 fallen.
Bei Quercus – durch die Stieg-Larsson-Krimis auf das dreifache Umsatzvolumen gewachsen – stehe das Wachstum in den USA und Australien ganz oben auf der Agenda. In diesem Jahr sei mit einem Umsatzrückgang zu rechnen, der aber schon 2012 durch die ausgeweiteten Geschäfte kompensiert werden solle.
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