In der Diskussion über das Open-Access-Papier des Börsenvereins (hier mehr), in dem der Verband einen „Neuanfang“ im Dialog mit den Wissenschaftsorganisationen anregt, hat Heinrich Riethmüller eine konstruktive Diskussion angemahnt. Den Forderungen eines Rücktritts von Matthias Ulmer, Chef im Verleger-Ausschuss, erteilte der Vorsteher im Börsenverein eine Absage.
Rückblickend erklärt Riethmüller, dass teilweise „unangemessene und – was den Amtsmissbrauch betrifft – haltlose Vorwürfe erhoben“ worden seien. „Das ist weder sachlich richtig noch Stil unserer Branche.“
Hintergrund: Der Hamburger Verleger Manfred Meiner hatte Ulmer vorgeworfen, in der OA-Diskussion eher seinen eigenen Interessen statt denen der Verlage insgesamt gefolgt zu sein. Moniert hatte Meiner außerdem, dass Ulmer weder den Vorsteher noch die in der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger organisierten Verleger vorab über das Positionspapier informiert habe.
Riethmüller widerspricht in seiner Stellungnahme zum OA-Zoff auch der Behauptung der Ulmer-Kritiker, der Verband habe eine Kehrtwende beim Thema OA unternommen. Riethmüller meint, der Verband habe seine „der Zukunft zugewandten Positionierung“ in den vergangenen Jahren dem wachsenden Stellenwert von OA angepasst, dies sei jetzt erstmals in einem Positionspapier des Verlegerausschusses zusammengefasst worden.
„Der Verband muss bei der Formulierung dieses neuen Weges den unterschiedlichen Wissenschaftsfakultäten mit ihren spezifischen Interessen Rechnung tragen. Diesem Anspruch sind wir beim Thema Open Access bisher nicht vollständig gerecht geworden. Jetzt kommt es darauf an, dass wir den Meinungsbildungsprozess in großer Offenheit und Sachlichkeit im Verband und der Öffentlichkeit weiter führen“, schreibt Riethmüller abschließend.
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