In Zeiten von Digitalisierung, Online-Handel und Flächenrückbau im Filialbuchhandel wollen Schriftsteller ein Zeichen setzen für das stationäre Sortiment: Eine Autoren-Tour soll die jüngere Generation für die Bedeutung des Buchhandels für Lesende und Schreibende sensibilisieren.
Am 5. Juni startet die Aktion „An einem Strang – Schriftsteller für Buchhändler“ in der Dombuchhandlung in Mainz. Die Auftaktveranstaltung bestreiten Initiator Michael Kleeberg sowie die Autoren Sherko Fatah, Najem Wali und Georg Klein. Die zweite Veranstaltung findet am 6. Juni 2013 in der Ypsilon Buchhandlung in Frankfurt am Main statt. Weitere Veranstaltungen sind in Hamburg, Berlin, Stuttgart, Halle und Krefeld geplant.
Pro Buchhandlung sind drei bis vier Autoren zu Gast und bieten Lesungen, Signierstunden oder Diskussionsrunden an. Insgesamt beteiligen sich 20 Autoren an der Aktion.
„Buchhandlungen sind nicht nur für uns Schriftsteller überlebensnotwendig“, erklärt der Initiator Kleeberg. „Sie sind unverzichtbar für die kulturelle Vielfalt unserer Städte und das Klima unserer Gesellschaft. Engagierte Buchhändler übernehmen eine wichtige Vermittlerrolle für Literatur. Sie leisten mit ihrer Kompetenz und Leidenschaft, was kein Algorithmus bieten kann. Davon wollen wir mit unserer Aktion die Leser und Buchkäufer auch der jüngeren Generation überzeugen.“
Unterstützt wird die Aktion vom
Sortimenter-Ausschuss des
Börsenvereins. Die Autoren verzichten auf ihre Honorare, der Sortimenter-Ausschuss übernimmt die Reisekosten und koordiniert die Aktion.
Nicht nur hierzulande sorgen sich Schriftsteller um den Handel. In den USA schaltete Bestseller-Autor James Patterson kürzlich große Anzeigen in der „New York Times Book Review“ und in „Publishers Weekly“. Seine Warnung: „Wenn es keine Buchhandlungen, keine Bibliotheken, keine ernsthaften Verlage mit passionierten, engagierten und idealistischen Lektoren mehr gibt, was geschieht dann mit unserer Literatur? Wer wird neue Autoren entdecken und sich für sie einsetzen? Wer wird unsere wichtigen Bücher veröffentlichen? Was geschieht, wenn es keine solchen Bücher mehr gibt?“ Hier mehr zum Thema.
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