Lebt die Menschheit in einer gerechten Gesellschaft? Diese Frage beschäftigt nicht nur viele Menschen, sondern steht auch im Zentrum zahlreicher aktueller Sachbücher. So fragt sich Werner Plumpe in „Das kalte Herz“ (Rowohlt), ob der Kapitalismus wenige reich und viele arm oder immer mehr immer weniger arm macht. Rainer Mausfeld erklärt in „Warum schweigen die Lämmer“ (Westend), „wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören“ – so der Untertitel. Und Elizabeth Anderson möchte in „Private Regierung“ (Suhrkamp) zeigen, „wie Arbeitgeber über unser Leben herrschen (und warum wir nicht darüber reden)“.
Die „Mutter“ dieser gesellschafts- und kapitalismuskritischen Bücher lieferte Karl Marx mit seinem dreibändigen Werk „Das Kapital“. Zwischen 1867 und 1894 veröffentlicht liegt es heute unter anderem bei Nikol und Severus vor.
2013 präsentierte der Franzose Thomas Piketty seine moderne Version von Marx‘ „Kapital“. Unter dem Titel „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ bei C.H. Beck veröffentlicht beschäftigt sich der Ökonom darin mit den Strukturen von Kapital und Ungleichheit. Das komplexe Thema stieß auf großes Leserinteresse, sodass sich „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ fast 20 Wochen in Folge in den Top-10 der SPIEGEL-Bestsellerliste behauptete.
Nun hat der Regisseur Justin Pemberton Pikettys Buch zum Ausgangspunkt für seine gleichnamige Dokumentation genommen. Der Film vollzieht eine virtuelle Zeitreise von der Französischen Revolution über zwei Weltkriege bis hin zum Internetzeitalter. Parallel lässt der Filmemacher namhafte Denker und Wissenschaftler zu Wort kommen. So entsteht ein filmischer Essay, der sich mit der Geschichte des Kapitalismus, der wirtschaftlichen Gegenwart und Pikettys Thesen aus „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ auseinandersetzt.
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