Die Suche nach einem rettenden Käufer für den zweitgrößte Filialisten der USA ist gescheitert: Eine für heute (19.7.) angekündigte Auktion für Borders, der letzte Strohhalm zur Rettung der Buchhandelskette, ist abgesagt worden, weil kein offizielles Angebot für den Erhalt der Filialen eingereicht wurde. Borders will nun nach eigenen Angaben am Donnerstag die Geschäftsauflösung und Zerschlagung vor Gericht beantragen.
Segnet der Insolvenzrichter den Plan – wie erwartet wird – ab, werden die verbliebenen 399 Filialen des Unternehmens ab Freitag durch Hilco Merchant Resources und die Gordon Brothers Group
aufgelöst. Die auf die Abwicklung von Liquidationsverfahren spezialisierten Unternehmen wollen die Ausverkäufe spätestens Ende September abschließen.Die Liquidierung des Filialisten hatte sich angebahnt, nachdem der Private-Equity-Investor Jahm Najafi vergangene Woche die Verhandlungen zur Übernahme von Borders abgebrochen hatte und am Wochenende die Bieter-Frist ohne Offerten auslief (hier mehr).
„Die Wahrheit ist, dass Borders seit geraumer Zeit Gegenwind bekommt, einschließlich einer sich schnell verändernden Buchbranche, der Revolution der E-Reader und einer turbulenten Wirtschaft“, führt Borders-Chef Mike Edwards die Pleite in einem Brief an seine Mitarbeiter auf externe Faktoren zurück: „Wir haben tapfer gekämpft, aber leider waren wir am Ende nicht in der Lage, diese externen Kräfte zu überwinden.“
Borders geht davon aus, dass alle Gläubiger bezahlt werden können. Im Falle der Zerschlagung des Unternehmens (399 Filialen, darunter 259 Superstores – das WSJ gibt hier eine Übersicht) drohen große Lücken besonders in den Malls und anderen Shopping-Centern.
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