Am 14. Februar erscheint José Saramagos bisher unveröffentlichtes Romanfragment „Hellebarden“ im Hoffmann und Campe Verlag. Der Nobelpreisträger setzt sich ironisch und spielerisch zugleich mit dem aktuellen Thema Waffenhandel auseinander.
Saramago stellt in seinem letzten Roman die Frage, welche Folgen der Handel mit Waffen nach sich zieht. Seit 20 Jahren arbeitet die Romanfigur Artur Paz Semedo bei der portugiesischen Waffenfirma Belona. Er ist fasziniert von Waffen aller Art, besonders von historischen. Auch wenn diese Begeisterung jenseits politischer Überzeugungen liegt, geht seine Ehe mit der überzeugten Pazifistin Felícia aufgrund dieser Leidenschaft in die Brüche. Erst nach der Lektüre eines Romans von André Malraux über den Spanischen Bürgerkrieg wird Artur sich bewusst, welche politische Dimension Waffen und Waffenhandel haben. Unter einem Vorwand beginnt er, in den Archiven seiner Firma über deren Rolle und Beteiligung an diversen Kriegen zu recherchieren und macht erstaunliche Entdeckungen. „Hellebarden“ erscheint mit Arbeitsnotizen des Autors zu dem Roman, Illustrationen von Günter Grass und einem Nachwort von Roberto Saviano.
José Saramago (1922–2010) wurde in Azinhaga in der portugiesischen Provinz Ribatejo geboren. Er entstammte einer Landarbeiterfamilie und arbeitete als Maschinenschlosser, technischer Zeichner und Angestellter. Später war er in einem Verlag und als Journalist tätig, bevor er schließlich Schriftsteller geworden ist. Während der Salazar-Diktatur gehörte er zur Opposition. 1998 erhielt Saramago den Nobelpreis für Literatur.
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