In Frankfurt hat die Stiftung Buchkunst die Macher der „schönsten deutschen Bücher 2015“ geehrt. Einer der 25 Preisträger durfte sich ein bisschen mehr freuen: sein Buch ist etwas schöner als die der anderen, befand eine Sonderjury und zeichnete ihn mit dem Preis für das schönste Buch des Jahres aus.
Michael Glawogger ist in diesem Jahr der Glückliche. Er erhält für sein Buch „69 Hotelzimmer“ (Die Andere Bibliothek, Foto: Studio Mierswa & Kluska, München) den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Stiftung Buchkunst, mit dem das schönste Buch des Jahres ausgezeichnet wird. Gestaltet wurde der Titel von Andreas Töpfer, Katrin Jacobsen (beide Berlin) verantwortete die Herstellung.
„Da lag ein Buch auf dem Tisch, das mit wenig Aufwand ein Feuerwerk entzündet. Ein Buch, das auch beim wiederholten Anschauen noch etwas Neues bietet: Denn erst im Laufe des Tages entdeckte ein Juror die Leuchtfarbe, die das Cover nachts, im Falle der Jury: im Schrank, leuchten lässt“, sagte Karin Schmidt-Friderichs, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Buchkunst, über die Entscheidung.
Die Feierlaune dürfte bei Schmidt-Friderichs jedoch gedämpft sein: Seit der Börsenverein im Frühjahr bei den Buchtagen angekündigt hat, die Gelder für die Buchkunst massiv kürzen zu wollen, ist die Zukunft von Stiftung und Preis ungewiss. Am heutigen Freitag (4. September), nur einen Tag nach der Preisverleihung, soll bei einer Vorstandssitzung der Stiftung eine Entscheidung gefällt werden.
Mit dem Wettbewerb „Die schönsten deutschen Bücher“ will die Stiftung Buchkunst den Blick der Öffentlichkeit auf gestalterische, konzeptionelle und herstellerische Spitzenleistungen lenken und damit größere Aufmerksamkeit für das Medium Buch und seine Form schaffen. In diesem Jahr wurden 756 Titel eingereicht.
Kommentar hinterlassen zu "Das Schönste der Schönsten"