Die Kultur werde von Großkonzernen dominiert, kritisiert der niederländische Politikwissenschaftler Joost Smiers. Mit ihrem Marketingbudget könnten kleinere Künstler und Unternehmen nicht mithalten. Aktive Mitarbeit würde im Keim erstickt. Die Kultur verarme. Seine Lösung: Das Urheberrecht abschaffen.
Nicht nur die Macht der großen Unternehmen werde durch das Urheberrecht gestärkt, moniert Smiers im Interview mit futurezone at. Das Urheberrecht verurteile Konsumenten und Künstler auch zu einer passiven Rezeption. Man dürfe zwar eine Kritik schreiben, könne das Werk aber nicht ändern, ohne Post von einem Anwalt zu bekommen. Für eine „lebendige Kultur“ sei es aber notwendig, die Arbeit von anderen verändern und damit arbeiten zu dürfen.
Der Autor von „No Copyright“ (Alexander Verlag) wünscht sich die Förderung kleinerer Unternehmen, bei denen Künstler mehr Einfluss haben und direkter mit dem Publikum kommunizieren. Diese könnten aber nur an Einfluss gewinnen, wenn „wir den Mut haben, auch die wirtschaftlichen Grundbedingungen zu ändern“, so Smiers.
Auch auf der Frankfurter Buchmesse wird die Reform des Urheberrechts eine zentrale Rolle spielen. Die wichtigsten Veranstaltungen und Meinungen zum Thema hat buchreport im Urheberrechts-Dossier zusammengefasst.
Wie hat es seinerzeit Harald Schmidt doch so treffend ausgedrückt: „Einfach mal die Klappe halten…“ vor allem dann, wenn man offensichtlich von den ökonomischen Gegebeneheiten der Buchbranche keine Ahnung hat wie Mijnheer Smiers…
Ob sich der Politikwissenschaftler Joost Smiers denn selbst am Markt behaupten muss? Ich glaube kaum, sicher ist er fest angestellt und bezieht in einer Uni ein gutes Gehalt. Wer selbst keinerlei wirtschaftliches Risiko hat – egal ob als Autor oder als Verleger oder was auch immer – sollte einfach mal den Mund halten.
Urheberrecht abschaffen. Inwiefern verbessert das die Situation der kleineren Künstler und Unternehmen? Die Konzerne haben danach immer noch mehr Marktmacht und Geld – und keine Beschränkung mehr, sich an kleineren Künstlern schadlos zu halten. Und ich möchte z.B. Frau Rowling hören, wenn jemand „Harry Potter – jetzt neu mit alternativem Ende“ veröffentlicht.