Das Projekt Deal zieht sich weiter hin: Vertreter der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und des Wiley Verlags haben in der vergangenen Woche ihre Verhandlungen über ein „zukunftsorientiertes Modell des Publizierens und Lesens wissenschaftlicher Literatur“ fortgesetzt.
Beide Parteien debattieren über ein Lizenzierungsmodell, wobei erklärtes Verhandlungsziel der Wissenschaftsorganisationen ist, die Preise zu drücken und Open Access als Geschäftsmodell durchzusetzen.
Der Sprecher des Projektlenkungsausschusses, Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, und Dr. Guido F. Herrmann, Geschäftsführer Wiley-VCH, geben jetzt einen ersten Zwischenstand: Die Gespräche seien „konstruktiv“ und „zielorientiert“ in einer guten Atmosphäre, würden jedoch angesichts der Komplexität der Materie noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Daher vereinbarten beide Seiten eine Zwischenlösung für diejenigen Einrichtungen, deren Verträge am 31. Dezember 2017 enden. Details hierzu sollen zeitnah abgestimmt und an die betroffenen Einrichtungen direkt kommuniziert werden.
Im Juli hatte Herrmann bereits auf die „enorme Komplexität“ des „Deal“-Pakets hingewiesen, die auch die Partner der Wissenschaftseinrichtungen akzeptieren müssten: „Das Urheberrecht ist bekanntlich kompliziert. Wir bieten Inhalte aus der ganzen Welt an und Wiley kann nur die Rechte auslizenzieren, über die wir selbst verfügen. Wir sind mit zahlreichen wissenschaftlichen Gesellschaften vertraglich als Partner verbunden, alle nationalen Regelungen müssen mit diesen vertraglichen Verpflichtungen vereinbar sein.“ (mehr dazu hier)
Kommentar hinterlassen zu "Deal: Wissenschaftsorganisationen und Wiley streben Zwischenlösung an"