Die Erschütterungen auf dem MA-Markt halten an: Wenige Wochen, nachdem die im stationären und Online-Vetrieb von Restauflagen aktive Neustädter Cobu GmbH wegen Zahlungsunfähigkeit den Betrieb einstellte (das Insolvenzverfahren wird voraussichtlich Anfang März eröffnet), haben zwei weitere MA-Schwergewichte die Segel gestrichen:
- Am 14. Januar hat der Online-MA-Händler vielbuch.de aus Frechen bei Köln (Geschäftsführer waren Michael und Katharina Elosgé) einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Nach Angaben der Kanzlei des vorläufigen Insolvenzverwalters Heinz Dieter Klein steht der endgültige Beschluss, ob das Verfahren eröffnet wird, noch aus. Das Unternehmen war u.a. mit fast 90.000 Bewertungen zu Transaktionen einer der großen MA-Händler auf dem Amazon Marketplace; seit der Eröffnung des Dritthändler-Marktplatzes 2002 war Vielbuch dort aktiv. Das Lager des Unternehmens, das den Betrieb eingestellt hat, umfasst rund 60.000 Bücher.
- Anders als bei Vielbuch ist der Strippenzieher beim zweiten in die Not geratenen MA-Shop, der ebenfalls auf dem Amazon Marketplace zu den Großen gehörte, für die gesamte Branche ein alter Bekannter: Bruno Zanolli (Foto re., neben Bruder Guido), Chef von hitbuch.de (über 30.000 Bewertungen bei Amazon).
Der 42-Jährige legte mit Bruder Guido Humbertus bereits mit dem Kölner Großantiquariat Zanolli 2004 eine spektakuläre Bauchlandung hin – die Insolvenz brachte daraufhin auch die BAG-Tochter Factoring Gesellschaft Media und den gesamten Börsenverein in die finanzielle Bredouille. Der Insolvenz-Antrag wurde bereits am 22. Dezember 2008 gestellt.
Immerhin trifft Zanolli beim designierten Insolvenzverwalter auf einen Bekannten: Jörg Nerlich, der auch seinerzeit die Zanolli-Reste zusammenkehrte (und aktuell u.a. versucht, den Remscheider Autozulieferer Edscha zu retten). Nach Auskunft der Kanzlei ist Bruno Zanolli selbst und nicht das Unternehmen hitbuch.de, dessen Inhaber Zanolli war, Schuldner; der Geschäftsbetrieb sei eingestellt worden.
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