Sebastian Jungers „War. Ein Jahr im Krieg“ steht weit vorne in der Sachbuch-Bestsellerliste. Der SPIEGEL vergleicht das dokumentarische Werk des amerikanischen Journalisten mit zwei deutschen Büchern zum gleichen Thema. Der Unterschied läge darin, dass der amerikanische Autor erwachsen und bereit sei, sich ein paar existentielle Fragen zu stellen. Die Deutschen seien entweder Kindsköpfe oder Befindlichkeitsschreiber. Während sie sich hinter landestypischen Neurosen und literarischem Könnertum verschanzen würden, wage sich Junger hinaus in die Welt, um aus nächster Nähe zu erfahren, wie es dort zugeht. Junger reflektiere diese Nähe, die ihn in die Gefahr der journalistischen Abhängigkeit bringe und doch der beste Weg sei, dem Wesen des Krieges zu begegnen. So wie praktisch alle anderen großen Kriegsbücher von Männern geschrieben worden seien, die den Horror selbst kannten.
Sebastian Junger: War. Ein Jahr im Krieg. Karl Blessing Verlag, 19,95 Euro
SPIEGEL (S. 148)
NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Jean-Pierre Abraham: Der Leuchtturm. Verlag Jung und Jung, 17,95 Euro
„FAZ“ (S. 28)
Anna Katharina Fröhlich: Kream Korner. Berlin Verlag, 19,90 Euro
SPIEGEL (S. 134)
Max Goldt: Gattin aus Holzabfällen. Rowohlt, 18,95 Euro
spiegel.de
Peter Handke: Ein Jahr aus der Nacht gesprochen. Jung und Jung, 20 Euro
tagesspiegel.de
Peter Handke: Immer noch Sturm. Suhrkamp, 15,90 Euro
tagesspiegel.de
Michael Kleeberg: Das amerikanische Hospital. Roman. DVA, 19,99 Euro
SPIEGEL (S. 148)
Ingo Niermann/Alexander Wallach: Deutscher Sohn. Roman. Blumenbar Verlag, 19,90 Euro
SPIEGEL (S. 148)
Sachbuch
Detlev Arens: Der deutsche Wald. Fackelträger Verlag, 39,95 Euro
„SZ“ (S. 14)
Jörg Aufenanger: Alles, was süß ist, lockt mich. Vierzig Tage im Leben des Heinrich von Kleist. Transit Buchverlag, 14,80 Euro
„SZ“ (S. 14)
Amar Bhide: A Call for Judgment. Oxford University Press, 19,99 Euro
„FAZ“ (S. 12)
Till Brönner/Claudius Seidl: Talking Jazz. Kiepenheuer & Witsch, 18,95 Euro
tagesspiegel.de
Eckart Conze u. a.: Das Amt und die Vergangenheit: Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik. Karl Blessing Verlag, 34,95 Euro
welt.de
Kurt Flasch: Über die Brücke. Mainzer Kindheit 1930–1949. Vittorio Klostermann Verlag, 19,80 Euro
SPIEGEL (S. 151)#
Hubertus Godeysen: Piefke – Kulturgeschichte einer Beschimpfung. Edition VA BENE, 24,90 Euro.
„SZ“ (S. 16)
Bernd Greiner u. a. (Hg.): Ökonomie im Kalten Krieg. Hamburger Edition, 35 Euro
„SZ“ (S. 16)
Harald Hagemann u. a. (Hg.): Austrian Economics in Transition. Palgrave Macmillan, 86,99 Euro
„FAZ“ (S. 12)
Malte Herwig: Meister der Dämmerung. Peter Handke. Eine Biografie. DVA, 22,99 Euro
tagesspiegel.de
David Leukert: Eltern – Deutsch/Deutsch – Eltern. Langenscheidt, 9,99 Euro
bild.de
Ladislaus Löb: Geschäfte mit dem Teufel. Die Tragödie des Judenretters Rezsö Kasztner. Bericht eines Überlebenden. Böhlau Verlag, 24,90 Euro
„FAZ“ (S. 8)
Hans Maier: Die Deutschen und ihre Geschichte. Verlag C. H. Beck, 48 Euro
„FAZ“ (S. 8)
Stephan Scheiper: Innere Sicherheit. Politische Anti-Terror-Konzepte in der Bundesrepublik Deutschland während der 1970er-Jahre. Ferdinand Schöningh Verlag, 48 Euro
„FAZ“ (S. 8)
Monika Schwarz-Friesel u. a. (Hg.): Aktueller Antisemitismus – ein Phänomen der Mitte. Verlag De Gruyter, 49,95 Euro
„FAZ“ (S. 8)
Michael Tomasello: Warum wir kooperieren. Suhrkamp Verlag, 12 Euro
„FAZ“ (S. 28)
Comic
David Petersen: Mouse Guard, Band 2 – Winter 1152. Cross Cult, 24,90 Euro
tagesspiegel.de
VORAUSGEHÖRT – Bücher im Radio
Warlam Schalmow: Erzählungen aus Kolyma (1/5).
RBB Kulturradio, 14.30 Uhr
Adalbert Stifter: Die drei Schmiede ihres Schicksals (1/5).
NDR Kultur, 22 Uhr
Sofja Tolstaja: Lied ohne Worte (1/10).
NDR Kultur, 8.30 Uhr
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