Die Fachkonferenz Marketing & Vertrieb am Messedonnerstag wurde von Ehrhardt F. Heinold (Geschäftsführer, Heinold, Spiller & Partner, links im Bild) moderiert. Referent Robin Blase (Youtuber, am Rednerpult) sprach über Youtube als Marketinginstrument.
„Stories, Data, Discoverability“ – Unter diesem Thema stand die diesjährige Fachkonferenz der Leipziger Buchmesse in Kooperation mit der Akademie der Deutschen Medien. Welche Vertriebswege Verlage angesichts des schwächelnden Handels nutzen sollten und welche Rolle Youtube bei der Vermarktung von Content spielen kann, war dabei unter anderem Thema.
Das „Sichtbarkeitsproblem“ treibt die Medienbranche um. Dabei sei die Sichtbarkeit online deutlich höher als offline, meint Christoph Kappes, Geschäftsführer von Sobooks. Dennoch ergäben sich folgende Hindernisfaktoren:
- die Content-Explosion,
- die zunehmende Konzentration der Gatekeeper (Amazon, Google, Facebook),
- Paywalls, die Inhalte verschwinden lassen.
Eine Option, um zum Kunden zu gelangen, sei der Direktvertrieb, der im Modehandel durch Einführung von Flagshipstores zunehmend genutzt werde – wenn auch auf verkleinerter Fläche.
Es sei essentiell, so Kappes, seine Kunden zu kennen, was bei der Vielzahl an individuellen Customer Journeys zunehmend erschwert werde. Um die Marke präsent zu halten, müssten in kürzerer Erscheinungsweise online Impulse gesetzt werden. Es könne sich bespielsweise lohnen, E-Books kostenlos gegen Mailadressen abzugeben.
Dem wiedersprach Bernhard Fetsch, Vertriebs- und Marketinggeschäftsführer bei Droemer Knaur. Er fasste die aktuellen Herausforderungen in 7 prägnanten Punkten zusammen:
- eine Strategie entwickeln und das Marketing als Motor des Verlags verstehen,
- Autoren als Marken wahrnehmen und aufbauen,
- Sichtbarkeit und Relevanz in der Titelflut erzeugen,
- Vertreter als „Kundenmanager“ begreifen,
- Digitalisierung beobachten und Rückschlüsse ziehen,
- Zielgruppenkenntnis und einheitliche Sprache finden,
- alle vermarktenden Abteilungen in den Vertrieb einbeziehen.
Robin Blase, mit seinem Kanal RobBubble selbst als Youtuber aktiv, stellte Youtube als Marketinginstrument vor. Die Videoplattform gewinne kontinuierlich an Bedeutung und biete sich für verschiedene Werbemodelle an, z. B. für Product Placement, Sponsoring, Werbung über eine Spokessperson oder einen eigenen Kanal. Die Werbung ließe sich zudem über Google Adsense, Crowdfunding oder öffentliche Finanzierungen refinanzieren.
„Youtube ist kein Fernsehen im Internet“, rief Blase ins Bewusstsein. Die Videos seien deutlich kürzer, schneller und bräuchten eine andere Dramaturgie. Authentizität sei entscheidend für die Imagebildung.
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