Mit Metadaten lassen sich Bücher sauber kategorisieren und ordnen. Von der ISBN über Autorennamen und Verlag, von der Einbandart bis zur Seitenzahl und dem Thema kann ein Produkt so im Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) und anderen Datenbanken beschrieben werden. Für Spiele galt das bisher nur stark eingeschränkt: „Wildwuchs“ herrsche dort, sagt Christian Beiersdorf vom Verein Spiele-Autoren-Zunft, weil es für sie bislang keine einheitlichen Standards gibt. Das soll sich jetzt ändern.
Dazu hat eine Arbeitsgruppe aus Spieleverlagen, Zwischen-Buchhandel, Buchhandlungen und IT-Unternehmen unter Federführung der Börsenvereins-Wirtschaftstochter MVB und dem Institut für Ludologie eine Klassifikation entwickelt, die Ordnung in das Durcheinander bringen soll. Spiele, Puzzles und Spielwaren können künftig mit diesen Angaben beschrieben werden:
- Kategorie: Produkte werden hier nach ihrem haptischen Erscheinungsbild geordnet (z.B. Würfelspiel, Legespiel). Diese Angabe ist verpflichtend.
- Charakteristik: Dieser Punkt beschreibt Inhalt und Verwendung (z.B. Strategiespiel, Bewegungsspiel, Logik oder Rätsel).
- Typus: Ist das Spiel beispielsweise kompetitiv oder kooperativ?
- Zielgruppe: Sie definiert, für wen sich das Produkt eignet.
- Spielgefühl: Diese Angabe beschreibt die vorrangigen Spielmechaniken wie beispielsweise Zufall, Wissen, Kreativität oder Geschicklichkeit.
Für Puzzles und Spielwaren soll es eine vereinfachte Form der Kategorisierung geben. Die neuen Spielekategorien wurden bereits im Datenformat Onix verankert, das Grundlage für die Übernahme ins VLB ist. Der Zeitplan für die VLB-Integration steht noch nicht fest.
Metadaten
Metadaten umfassen alle Kriterien, mit denen Bücher, Nonbooks oder Spiele standardisiert beschrieben und geordnet werden können. Sie werden im internationalen Datenformat-Standard Onix angelegt, mit dem bibliografische und andere Produktdaten übergreifend austauschbar werden. Zuletzt hatte der Technologie- und Informationsanbieter MVB die Lesemotive integriert, also jene (unbewusste) Motive, wegen derer sich Leser für bestimmte Bücher entscheiden (z.B. entspannen, entdecken, verstehen). Am Markt bieten verschiedene Dienstleister ihre Hilfe bei der Anlage korrekter Metadaten an. Mehr zu Metadaten hier: buchreport.de/go/die-metadaten
Die neuen Spielekategorien und ihre Definitionen sind mit Beispieltiteln auf der Website des Instituts für Ludologie zu finden:
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