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Der Buchhandel ist nur schwer zu erobern

Comicverfilmungen boomen, Publikumsverlage wie KiWi nehmen Comics in ihr Programm auf, Graphic Novels erzielen hohe Auflagen – die so genannte Neunte Kunst ist auf dem Höhenflug. Im Interview gibt der Comicverleger Dirk Rehm (Reprodukt) einen Ausblick.

Comicverfilmungen sind so erfolgreich wie nie in den Kinos – der jüngste „Batman“ hat angeblich den besten Kinostart aller Zeiten hingelegt. Profitieren auch Comicverlage mit einem Portfolio wie Ihrer von diesem Boom?
Nein, von der Aufmerksamkeit, die die Superheldenverfilmungen derzeit haben, profitiert unser Programm – das eher eine Nähe zur Belletristik aufweist – natürlich nicht. Allerdings kann sich das jederzeit ändern, wenn ein spezifischer Titel aus unserem Programm erfolgreich verfilmt werden würde (eine Adaption von Charles Burns´ „Black Hole“ ist in Vorbereitung).

Verlage wie Reprodukt oder Carlsen (mit Reinhard Kleists „Cash“) feiern Auflagen-Erfolge mit Graphic Novels. Publikumsverlage wie KiWi oder S.Fischer nehmen Comics ins Programm. Ist das der Anfang einer längeren Erfolgsgeschichte?
Das ist nicht der Anfang, sondern eine weitere Stufe, die erklommen wird. Die Geschichte der Graphic Novels beginnt Ende der siebziger Jahre und zurzeit erleben wir einfach viele sehr spannende Buchproduktionen. Und ein Ende ist keineswegs in Sicht!

Wie sieht die Situation im Buchhandel aus?
Für die kleineren Verlage ist der Buchhandel nach wie vor nur schwer zu erobern. Viele Einzelgespräche helfen, Verkaufserfolge von Graphic Novels tun ein übriges, ob sie nun bei uns, KiWi oder in der Edition Moderne erschienen sind!

Wie wird sich der Comicmarkt in den kommenden fünf Jahren hierzulande entwickeln?
Vermutlich wird er sich in kleinere Bereiche diversifizieren, die den Zielgruppen entsprechen. Eine große Hilfestellung wäre es, wenn auch die Präsentation im Buchhandel dem jeweiligen Zielpublikum entgegenkommt und nicht länger Manga für Kids, Cartoons und Graphic Novels alle zusammen in ein Regal gepresst würden.

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