Fünf türkischsprachige Schriftsteller können sich Hoffnungen auf den Rückert-Preis der Stadt Coburg machen. Die Auszeichnung wird in Erinnerung an den in Coburg ansässigen Dichter und Orientalisten Friedrich Rückert (1788-1866) vergeben, meldet die dpa.
Auf der Liste der aussichtsreichsten Kandidaten stehen nach Angaben der Stadt die Lyrikerin Ye?im A?ao?lu, die Romanautorin Oya Baydar, die lange in Frankfurt gelebt hat, die Autorin und Physikerin Asl? Erdo?an, die Schriftstellerin Sema Kaygusuz und der Erzähler Ali Hasan Topta?. Von ihren Werken gibt es auch jeweils deutsche Übersetzungen.
Türkische Literatur spiele in Thematik und Sprachkunst auf Weltniveau mit, teilte eine Sprecherin der Stadt weiter mit. Auffällig sei der hohe Anteil an hochintelligenten Romanen und Gedichten von Frauen.
Im Herbst will die Jury ihre Entscheidung bekanntgeben. Verliehen wird der Preis am 31. Januar 2016, dem 150. Todestag Rückerts. Er ist mit 7500 Euro dotiert. Der Dichter, Übersetzer und Professor für Orientalistik Rückert wurde in Schweinfurt geboren. Von 1820 bis zu seinem Tod lebte er in Coburg.
Der Coburger Rückert-Preis wird an Autorinnen und Autoren der arabischen, iranisch/afghanischen, türkischen, indischen und anderen relevanten Sprachen verliehen. Voraussetzung für die Auszeichnung ist der literarische Anspruch der (in ihrer Muttersprache verfassten) Werke und die Verfügbarkeit ihrer Übersetzung ins Deutsche im Buchmarkt als Einzelwerk sowie die Einhaltung der Charta des Internationalen P.E.N.
Der Orientalist Friedrich Rückert gilt bis heute als genialster Übersetzer arabischer, persischer und chinesischer Schriften. Er übertrug nicht bloß die Worte von der einen in die andere Sprache, son-dern schaffte es nach Meinung von Experten, die Seele der Verse am Leben zu erhalten. Er schlug so eine Brücke zwischen Orient und Okzident.
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