Mit Stephenie Meyers Roman „Breaking Dawn“ hatte Little, Brown (GB) kürzlich seinen ersten englischsprachigen Originaltitel auf der „Spiegel“-Bestsellerliste. Im Interview beschreibt Melanee Winder (Foto), Export Sales Director beim britischen Verlag, den Stellenwert des deutschen Buchmarkts für englischsprachige Titel.
Ihre Lektoren sind zu Hause geblieben, dafür hatten die Vertriebsteams auf der Frankfurter Buchmesse ihren großen Auftritt. Wer kauft englischsprachige Literatur im Original?
Wir verkaufen traditionell in die ganze Welt, aber seit einigen Jahren
verschieben sich die Schwerpunkte. Die osteuropäischen Länder zum Beispiel haben großen Nachholbedarf. Ganz besonders auffällig ist aber die immer stärker werdende Nachfrage deutscher Barsortimente und Buchhändler. Deutschland ist mittlerweile mit Abstand unsere Nr. 1 in Europa. Das hat sich in Frankfurt bestätigt.
„Breaking Dawn“ war Ihr erster englischsprachiger Originaltitel auf der „Spiegel“-Bestsellerliste. Lässt sich das wiederholen?
Wir werden es auf jeden Fall versuchen, denn 100.000 Bücher verkaufen wir auch in England nicht jeden Tag. Und nicht nur das: „Breaking Dawn“ hat auch Stephenie Meyers Backlist in Deutschland in einem Maße elektrisiert, wie wir es nicht erwartet hatten. Es ist ganz klar, dass wir künftig diesen Markt sehr viel aktiver als bisher bearbeiten werden.
Und wie wird sich das darstellen?
Wir, das heißt nicht nur Little, Brown, sondern alle Verlage von Hachette UK, werden im Buchhandel aktiver auftreten und denken darüber nach, mehr prominente Autoren nach Deutschland zu schicken. Anita Shreve hat kürzlich den Anfang gemacht, andere werden im nächsten Jahr ganz sicher folgen. Am Konzept wird noch gearbeitet, aber es ist z.B. durchaus denkbar, dass wir uns fallweise auch mit dem deutschen Lizenzverlag zusammentun werden.
aus: buchreport.express 43/2008
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