Premiere im Nachbarland: Die Buchhändlerinnen und Buchhändler der Deutschschweiz waren erstmals aufgerufen, ihr aktuelles Lieblingsbuch zu wählen. Auf der Shortlist standen insgesamt fünf Titel. Das Rennen machte der Titel „Der letzte Schnee“ des Schweizer Autors Arno Camenisch.
Der Roman ist im Engeler Verlag erschienen. „Am Welttag des Buches werden die Buchhandlungen landauf, landab dieses und andere Lieblingsbücher präsentieren – ihre eigenen oder diejenigen ihrer Kundinnen und Kunden“, teilt der Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband (SBVV) mit.
Überraschend ist die Wahl nicht: Das Buch führte zum Jahresbeginn die von buchreport erstellte Schweizer Bestsellerliste an und stand zuletzt dort auf Rang 3 (Bestsellerliste März).
In Camenischs Roman warten zwei Bündner Skiliftbetreiber auf die ersten Feriengäste und – in Zeiten des Klimawandels noch drängender – den ersten Schnee. Der Dauerplauderer Paul und der ordentliche Georg vertreiben sich die Wartezeit mit reden, sie erinnern sich an die Vergangenheit und philosophieren über das Leben. Arno Camenisch lässt seine beiden Protagonisten dabei in einer Mischung aus Sprachen und Dialekten sprechen: Das Hochdeutsche wird ergänzt um Wörter und Redewendungen aus Camenischs Muttersprache, dem Rätoromanischen, das im Kanton Graubünden gesprochen wird. Mit dieser Mischung verweist Camenisch, der aktuell auf Lesereise ist und schon diverse Preise erhalten hat, die internationale Bestsellerkonkurrenz auf die Plätze.
Verbandsinitiative „Lieblingsbuch“
Die „Lieblingsbuch“-Aktion ist eine Initiative des SBVV. Sie wird unterstützt vom Bücherblog www.lesefieber.ch und dem Schweizer Bücherbon.
Als Lieblingsbuch 2018 des Buchhandels nominiert werden konnten sämtliche in deutscher Sprache publizierten Belletristik- und Sachbuch-Neuerscheinungen (alle Autoren, inklusive Übersetzungen), die im Zeitraum zwischen dem 1. April 2017 und Ende März 2018 erschienen und in gedruckter Form im Buchhandel erhältlich sind. Auf der Shortlist für die Wahl zum „Lieblingsbuch “ 2018 standen neben Camenisch:
- Fernando Aramburu: Patria (Rowohlt)
- Castle Freeman: Der Klügere lädt nach (Nagel & Kimche)
- Kent Haruf: Lied der Weite (Diogenes)
- Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann (Dumont)
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