Die hohe Zahl der Remissionen ist eines der latenten Probleme der Branche: Nach der Logistikumfrage des Börsenvereins liegt die Remissionsquote bei fast 8%, was Zwischenbuchhandelssprecher Stefan Könemann als „unter Rationalisierungsgesichtspunkten katastrophal“ bezeichnet.
Eine neue Allianz weckt nun Hoffnungen auf Lösung dieses Problems: Seit November übernimmt das Großantiquariat Buchvertrieb Blank aus dem bayerischen Vierkirchen die Remittendenbearbeitung für die Münchener Buchkette Hugendubel. Die Kooperation umfasst die komplette Remissions-Abwicklung von der Sortierung nach Verlagen und Bezugsweg bis hin zur Weiterverarbeitung, sei es die Rücksendung an die Verlagsauslieferung oder die Einlagerung für die MA-Verwertung.
Ziel für Blank ist naturgemäß die Weitervermarktung, weil der Großantiquar ohnehin Buchhandlungen aller Größenordnungen mit MA-Paketen versorgt. Blank-Geschäftsführer Ralph Danna berichtet von „durchweg positiven Reaktionen“ der Verlage. Die Bonnier-Tochter Blank praktiziert das Verfahren mit ihren Schwesterunternehmen aus der Bonnier-Gruppe (Piper, Ullstein, Carlsen, Thienemann-Esslinger, Aladin), laut Danna laufen zurzeit noch Gespräche mit anderen Verlagen.
Auf Handelsseite sorgt diese Form der Remissionsabwicklung ebenfalls für große Zustimmung: „Ich finde das sensationell“, kommentiert Osiander-Mitinhaber Christian Riethmüller im Interview mit buchreport. „Wenn sich das so durchsetzt, haben wir mit einem Schlag die Remissionsproblematik vom Tisch.“ Riethmüller, der bereits seit Langem mit Blank kooperiert – zuletzt haben sie gemeinsam temporäre MA-Filialen eröffnet –, könnte als weiterer größerer Filialist dem Beispiel folgen: „Das überlegen wir uns in 6 Monaten, wenn Blank eine erste Bilanz ziehen kann.“
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