Mit dem Werk David Grossmans wird ein Schaffen ausgezeichnet, das im weitesten Sinn an das Vermächtnis der Geschwister Scholl erinnert, von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen Mut zu fördern und dem verantwortlichen Gegenwartsbewusstsein wichtige Impulse zu geben.
Der Börsenvereins des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern und die Landeshauptstadt München zeichnen mit dem 10.000 Euro dotierten Geschwister-Scholl-Preis 2008 das Buch „Die Kraft zur Korrektur“ von David Grossman aus. Der Geschwister-Scholl-Preis wird in diesem Jahr zum 29. Mal vergeben. David Grossman reiht sich in die Riege bisheriger Preisträger ein, wie Anna Politkovskaja, Saul Friedländer, Necla Kelek oder Arno Gruen.
Grossman, der 1954 geboren wurde, habe wie kein anderer seiner Generation immer wieder neu über den Zusammenhang von Literatur und Politik nachgedacht, schreibt die Jury in ihrer Begründung. So plädiere er in Die Kraft zur Korrektur für eine Literatur, die auch unter den Bedingungen des Krieges ein Refugium der Freiheit bleiben müsse, eine ideologiefreie Zone, in der (auch) die Koordinaten eines friedlichen Nebeneinander von Israelis und Palästinensern mit allen Konsequenzen gedacht und vermessen werden könne. Ausdrücklich verweist die Jury auf Grossmans zutiefst beeindruckendes erzählerisches Werk, seine nicht nachlassende Insistenz, den Dialog „im Katastrophengebiet“ nicht aufzugeben.
Die Verleihung des Preises findet im Rahmen einer geschlossenen Festveranstaltung am Montag, 24. November 2008, um 19.00 Uhr, in der großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität München statt.
Ab sofort zeigt die neue Internetseite www.geschwister-scholl-preis.de alle Informationen rund um den Geschwister-Scholl-Preis.
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