Thalia in der Thier Galerie, Dortmund
Der Umbau im Sortiment hat längst ohne viel Aufhebens begonnen, als der Marktführer im Oktober kräftig die Glocke läutet und aus der Evolution eine kleine Revolution macht. Thalia-Chef Michael Busch erklärt auf der Frankfurter Buchmesse die neue Buchhandlungswelt:
- 30 bis 40% des heutigen stationären Buchumsatzes werden bis 2017 in Richtung Online-Handel beziehungsweise Digitalformate geschoben.
- Stationär wird deshalb der Buchanteil auf bis zu 60% heruntergedreht.
- Das Vollbuchhandelskonzept erfährt Abstriche einschließlich Rückzug aus dem Firmenkundengeschäft, das Thalia an Schweitzer Fachinformation verkauft.
- Für den forcierten Ausbau von Spielen, Geschenkartikeln, PBS, Küchenaccessoires usw. prägen die Thalia-Kreativen den Begriff „Inspirationshaus“.
Den Verlagen, in den vergangenen zehn Jahren durch den Ausbau der Buchhandelsflächen verwöhnt, macht Thalias Ausrufezeichen klar, dass ihre Präsentationsflächen schwinden. Waren zuvor vor allem Fachverlage vom Rückbau betroffen, stehen mittlerweile auch Ratgeber- und Sachbuch-Verleger vor schmaler werdenden Regalen. Allein Belletristen und Kinderbuch-Verlage müssen die sich immer breiter machenden Geschenksortimente vorerst nicht fürchten. Das hatte zuvor auch schon die DBH-Gruppe bei ihren ähnlich ausgerichteten Umbaumaßnahmen verdeutlicht.
Bei Thalia gehört zum Kampf um die Fläche die Zusammenarbeit mit der Spielwarenkette Spiele Max ebenso wie der Test mit einem Reiseanbieter. Die andere große Baustelle ist der Anschluss und die Integration des Online-Geschäfts durch die engere Verknüpfung mit der Tochter buch.de und die Übernahme von Textunes fürs E-Book-Geschäft.
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